Gemeinde-Präsi von Spreitenbach AG tritt zurück
Volk erteilt 200-Mio-Projekt eine harte Abfuhr!

Zehn Jahre lang dauerte die Planung, 200 Millionen Franken hätte das Projekt in Spreitenbach gekostet, doch das Volk sagt Nein. Das sorgt in der Aargauer Gemeinde für Ärger.
Publiziert: 15.01.2020 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2020 um 16:57 Uhr

Normalerweise kommen an eine Gemeindeversammlung in Spreitenbach AG zwischen 100 und 180 Stimmberechtigte. Am Dienstagabend strömten jedoch ein Fünftel (!) der Stimmberechtigten – 923 von 4731 Personen – in die Umweltarena.

Sie alle wollten über das Mega-Projekt rund um das Shoppi Tivoli abstimmen. Dort hatte die Gemeinde Grosses vor: Ein belebtes und attraktives Quartier sollte entstehen. Zwei 100 Meter hohe Doppelhochhäuser sollten gebaut werden, in einem langjährigen Planungsprozess wurde im Auftrag des CS-Immobilienfonds eine 200 Millionen Franken teure Bebauung entwickelt. 600 Wohnungen hätte die neue Überbauung umfasst.

Daraus wird jetzt vorerst nichts!

Das Stimmvolk schickte die Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung Neumatt mit 590 zu 327 Stimmen bachab.

Gemeindepräsident Valentin Schmid (FDP) gab am Ende seinen Rücktritt bekannt – der aber schon vor der Abstimmung feststand.
Foto: Foto: Colin Frei / Aargauer Zeitung
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Alle Parteien waren im Vorfeld dafür gewesen – bis auf die lokale SVP. Die Partei verteilte vor der Abstimmung Flyer mit «Neumatt Nein».

Die Parkierung hätte in ein neues Parkhaus verlegt werden sollen, damit Freiräume und Parks entstehen. Das Projekt sollte dazu führen, dass sich das Shoppi Tivoli nach aussen öffnet und zugänglicher wird. Die Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung sowie der Gestaltungsplan Neumatt Nord sind wichtige Bausteine in der räumlichen Entwicklung von Spreitenbach.

Nach der Gemeindeversammlung gab der laut dem «Badener Tagblatt» sichtlich enttäuschte Gemeindepräsident Valentin Schmid (FDP) seinen Rücktritt bekannt. «Nach acht Jahren im Amt ist für mich der Zeitpunkt für eine persönliche Veränderung gekommen.» Gegenüber BLICK hält Schmid aber fest: Der Ausgang der Abstimmung habe nichts mit seinem Entscheid zu tun. Der stehe schon länger fest. (SDA/neo)

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