Sie wollen es nicht sagen. Doch Romy Loosli (60) und ihr Mann Benjamin (65) sind sichtlich stolz, dass sie im eigenen Haus in Trimbach SO einen Einbrecher (32) geschnappt haben. «Das war keine leichte Sache», sagen die Blumengeschäft-Inhaberin und der pensionierte Chauffeur zu BLICK. «Doch am Ende hat es sich gelohnt.»
Passiert ist es in der Nacht auf Montag. Die Looslis sind im oberen Stock am Schlafen. Plötzlich, kurz vor 2 Uhr, Lärm! «Ich wurde wach, hörte aus dem Büro neben unserem Schlafzimmer Geräusche», sagt Romy Loosli. Sie steht auf, geht rüber. Ein Schock!
Einbrecher wird im Treppenhaus überwältigt
«Da war ein Einbrecher und haute durchs Treppenhaus hinab ab!» Die 60-Jährige schreit laut «Halt!», ruft ihrem Mann zu, dass ein Einbrecher im Haus sei, und folgt ihm.
Mit Erfolg: Noch im Treppenhaus kann sie ihn an der Jacke packen. Nur: «Er konnte sich lösen», sagt Romy Loosli. «Doch mein Mann kam hinzu, und wir konnten ihn im Hochparterre wieder fassen.»
Ehemann kann Alarm schlagen
Es kommt zu einem Kampf: Die Looslis «in Unterhosen» – gegen den Einbrecher, der «einen Kopf grösser» ist als der Ehemann! «Ich griff nur ein, weil ich sah, dass er keine Waffe hatte», so Benjamin Loosli. Seine Frau: «Ich dachte an nichts, packte ihn einfach am Hals, riss ihn zu Boden und setzte mich auf ihn.» Ihr Mann: «Und ich hielt ihn an den Beinen fest.»
Der Einbrecher hat keine Chance. «Er sagte mehrfach, dass er keine Luft mehr bekäme, wehrte sich und tat mir weh», sagt Romy Loosli. «Doch das war mir egal.» Ihr gelingt es zudem, ihrem Mann das Haustelefon zu geben, um Alarm zu schlagen.
Polizei ist rasch da
Die Polizei sei rasch da gewesen und habe sie gelobt, sagt Benjamin Loosli. Der Einbrecher, ein 32-jähriger Kosovare, wird abgeführt. Romy Loosli: «Sie filzten ihn draussen und gaben uns die Dinge zurück, die er geklaut hatte.»
Der Einbrecher hatte unter anderem etwas Bargeld, einen Laptop, eine Jacke von Benjamin Loosli und sogar Eier eingepackt. «Wir bekamen alles wieder zurück», so das Ehepaar. Nur ein paar Blumentöpfe habe er im Blumengeschäft im Parterre kaputt gemacht.
Kellerfenster war gekippt
Und wo kam er rein? «Wir hatten für ein Beleuchtungskabel ein Kellerfenster gekippt gelassen», sagt Benjamin Loosli. «Wenn jemand reinwill, kommt er auch durch ein geschlossenes Fenster rein», ergänzt Romy Loosli. Sie weiss, wovon sie spricht – und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen: «Es war der fünfte Einbruch in den letzten 20 Jahren – doch einen Einbrecher hatten wir zum ersten Mal in den Händen!»