Sie wollte ihren Ehemann vergiften, vergasen, verbrennen
Jetzt spricht der Stiefvater von Marina M. (33)!

2017 versuchte die SVP-Lokalpolitikerin Marina M.* (33) ihren Mann (38) mit Gift, Gas, per Auftragsmord und schliesslich mit einem Brandanschlag umzubringen. Der Fall kommt demnächst vor Gericht. Jetzt spricht ihr Stiefvater.
Publiziert: 22.07.2020 um 07:28 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2021 um 12:12 Uhr
Marina M. steht unter dringendem Tatverdacht. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft hatte sie mehrfach versucht, ihren Mann umzubringen.
Foto: Facebook
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Céline Trachsel und Ralph Donghi

Im August 2017 brach in einem Einfamilienhaus in Zofingen AG ein Feuer aus. Bewohner Christian M.* (damals 36) wurde dabei schwer verletzt. Noch am selben Tag geriet Ehefrau Marina M.* (33) unter Verdacht. Sie soll den Brand gezielt gelegt haben. Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm eröffnete eine Strafuntersuchung gegen sie – und erhob nun Anklage.

Die Vorwürfe sind heftig: Demnach hatte die Frau ihren Mann in der Tatnacht mit einer mit Brandbeschleuniger getränkten Decke zugedeckt und angezündet. Schon vorher hatte sie erfolglos versucht, ihn mit Gift, Gas und einem Auftragsmord aus dem Weg zu räumen. Wohl nur, weil die von ihr verwalteten Familienfinanzen arg in Schieflage geraten waren.

Marina M. erhält Besuch im Gefängnis

BLICK-Recherchen zeigen: Den Brandanschlag überlebte der Ehemann mit schweren Verletzungen an Händen und Armen bis hoch zu den Schultern. Dennoch kann er heute wieder als Gärtner arbeiten – und zwar als Angestellter des Stiefvaters (63) seiner mordlustigen Frau.

Der Stiefpapa sagt zu BLICK: «Marinas Mutter und ich stehen natürlich weiterhin zu unserer Tochter, besuchen sie auch im Gefängnis.» Auf der einen Seite stehe zwar der Brand, «aber auf der anderen Seite gibt es auch noch den Menschen Marina».

Doch die Vielzahl an brutalen Details lassen ihn nicht kalt: «Es sind so viele Emotionen, ein grosses Spannungsfeld.» Der Stiefvater weiter: «Ich versuche einfach, Christian und die beiden Kinder so gut es geht zu unterstützen.» Denn: «Es sind ja schliesslich unsere Enkel.»

Stiefvater zwischen den Stühlen

Auch nach dem Drama seien die Familien nach wie vor verbunden, obwohl Christian und Marina M. heute geschieden sind. Über die Ehe der beiden will sich der Stiefvater nicht äussern. «Da Christian mein Angestellter war und Marina meine Tochter, habe ich mich nie eingemischt. Man steht zu schnell zwischen den Fronten!»

Die ganze Familie war im Leichtathletikverein aktiv. Zudem engagierte sich Marina M. in der Musikgesellschaft – und kandidierte auch als SVP-Lokalpolitikerin. Dementsprechend bekannt war sie in Zofingen.

«Sie war so nett und bodenständig»

Eine Leichtathletikkollegin sagt über sie: «Marina war nett, bodenständig und gut integriert. Man hätte so was von ihr nie erwartet.» Sie sei auch keine bösartige Ehefrau gewesen, keine Zicke und keine Nörglerin.

«Aber sie muss irgendwo das normale Verhältnis verloren haben. Zuerst zum Geld und dann zum Rest. Irgendwie ist ihr das Leben entglitten», so die Vereinsfreundin weiter. In der Stadt werde gemunkelt, dass Marina M. an einer Spielsucht litt: «Sie verlor offenbar viel Geld im Internet.»

In Zofingen sei man einfach nur froh, dass Christian den Brand überlebt habe und wieder arbeiten könne. Er wohnt mit den Kindern neben seinen Eltern, und diese kümmern sich viel um die Kleinen. Eine Bekannte: «Irgendwie ging das Leben für ihn weiter – trotz der hohen Schulden. Aber psychisch muss das alles schwer zu verkraften sein.»

*Name bekannt

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