So machte Elias (18) den Mann dingfest
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Überwachungskamera filmt alles:So machte Elias (18) den Mann dingfest

Algerier (17) schlich in Unterentfelden AG in Garage
Kantischüler, Zahnarzt und Gemeinderat stellen Autoknacker!

Da hat der Algerier (17) seine Auto-Einbruch-Rechnung in Unterentfelden AG aber ohne drei mutige Männer gemacht! Seine Ausrede im fremden Fahrzeug, er möchte nur Wasser, ist ebenfalls vom Winde verweht. Er sitzt nun in einer Zelle.
Publiziert: 18.04.2024 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2024 um 19:01 Uhr
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Ralph DonghiReporter News

Dieses Trio hat einen Auto-Einbrecher (17) gefasst! Ein wenig stolz darauf sind Elias (18), sein Vater Georg Amberg (59) und ihr direkter Nachbar Guido Scherer (62) aus Unterentfelden AG schon. «Es ist ja das erste Mal, dass ich so etwas erlebt und auch noch jemanden gefasst habe», sagt Elias zu Blick.

Der Kantischüler ist es, der den Unbekannten am Mittwoch um 21 Uhr entdeckt. «Ich kam vom Einsammeln für unseren kommenden Jungschar-Flohmi nach Hause und parkierte mein Töffli vor unserem Haus», erzählt er. Da habe er «den fremden Herrn» im Volvo seines Vaters gesehen – auf dem Fahrersitz sitzend. «Das hatte mich ein wenig verwirrt.» Elias fragt ihn: «Was wollen Sie in unserem Auto?»

Der Fremde sagte, er habe Diabetes

Da habe der junge Mann in schlechtem Deutsch gesagt, dass er Diabetes habe und Wasser brauche. Für Elias ist klar, dass dies eine Lüge ist. «Ich sagte ihm, er müsse sich hier auf ein Mäuerchen setzen.» Er habe dies getan. Er selber habe seinen Vater gerufen.

Hielten den Algerier fest, bis die Polizei kam: Elias Amberg (18), sein Vater Georg Amberg (59, r.) und deren Nachbar Guido Scherer (62, l.)
Foto: Ralph Donghi
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Georg Amberg: «Ich bin sofort rausgerannt und habe gesehen, dass mein Sohn jemanden bewacht.» Er habe ihn konfrontiert, was er hier mache. Doch dieser tut das Gleiche, wie zuvor. «Er simulierte einen Schwächeanfall.» Nur: Amberg ist Zahnarzt und erkennt, dass dies nicht stimmen kann.

Der Algerier wollte davonrennen

Während die Mutter (51) von Elias die Polizei rief, wollten Elias und sein Vater dem jungen Mann trotz der Lüge Wasser geben. «Da wollte er davonrennen», sagt Georg Amberg. Als Selbstschutz und weil sie nicht gewusst hätten, ob er bewaffnet war, «habe ich ihn gepackt und mit einem Jiu-Jitsu-Griff am Boden fixiert», so der vierfache Familienvater.

Inzwischen ist auch Nachbar Scherer, der von Elias Mutter wegen des Einbrechers zu Hilfe gerufen wurde, herausgekommen. «Elias und sein Vater haben das hervorragend gemacht, wie sie den Mann festgehalten haben», lobt der FDP-Gemeinderat. Er habe den Fremden auch kurz gehalten. Ansonsten sei er vor allem «zur Sicherheit» dageblieben.

Scherer dankt der Stadtpolizei Aarau, die «in nur drei Minuten hier war». Dann sei auch noch die Kapo Aargau gekommen. Aktuell bestehe der Verdacht, dass der Mann Gegenstände aus dem Auto entwenden wollte. Er wurde vorläufig festgenommen. Es werden allfällige weitere Delikte abgeklärt.

Vorfall soll Thema im Gemeinderat werden

Elias sagt, er sei «einfach froh, dass er nichts klauen konnte». Einzig ein paar Münzen habe er offenbar aus dem Auto eingesteckt. Georg Amberg sagt: «Es gab in der Region schon mehrere Einbrüche.» Er sei stolz auf seinen Sohn, dass er «absolut richtig reagiert» habe und sehr froh um eine so gute Nachbarschaft.

Nachbar Guido Scherer vermutet, dass der Algerier aus einer nahen Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylbewerber stammt. «Wir hatten an einem Fest schon mal Probleme mit Leuten von dort», so der Gemeinderat.

Scherer will jedoch festhalten: «Grundsätzlich macht die ganz grosse Mehrheit dieser Leute keine Probleme.» Aber: Nach diesem Vorfall müsse man im Gemeinderat darüber sprechen. Wichtig sei: «Wir dürfen nicht die Freude an unserem schönen Dorf verlieren und uns ja nicht einschüchtern lassen. Das wäre schade.»

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