Konkurs von Xamax
Ex-Xamax-Präsident Tschagajew muss sich vor Gericht verantworten

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Konkurs des Fussballclubs Neuchâtel Xamax sind abgeschlossen. Der Ex-Präsident des Vereins, Bulat Tschagajew, sein damaliger Vize, Islam Satujew, und zwei weitere Personen müssen sich vor Gericht verantworten.
Publiziert: 22.12.2015 um 08:04 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 15:09 Uhr

Die Vorwürfe gegen Tschagajew und Satujew betreffen Misswirtschaft, ungetreue Geschäftsbesorgung und Quellensteuer-Vergehen, wie der Neuenburger Staatsanwalt Yanis Callandret den Westschweizer Zeitungen «L'Express»/«L'Impartial» vom Dienstag sagte. Der tschetschenische Geschäftsmann Tschagajew müsse sich zudem wegen versuchten Betrugs und Urkundenfälschung verantworten.

Der Staatsanwalt erinnert in dem Zusammenhang daran, dass der Ex-Präsident eine Bankbescheinigung über 35 Millionen Dollar der Bank of America selber angefertigt habe. Für den Strafverfolger handelt es sich dabei um eine Fälschung. Die Bank habe bestritten, dass sie über solche Mittel im Namen Tschagajews verfüge.

Zwei Personen, die beim Fussballclub Xamax nach dessen Verkauf durch Sylvio Bernasconi tätig waren, sollen ebenfalls wegen Misswirtschaft und ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Hinterziehung von Quellensteuern belangt werden.

Tschagajew und Satujew müssten sich vor dem Strafgericht Littoral und Val-de-Travers in Neuenburg verantworten. «Ihnen droht eine Haftstrafe von 24 Monaten oder mehr», sagte Callandret im Interview.

Der Russe Tschagajew habe auf die Vorladungen des Gerichts geantwortet: «Ich habe zweimal seine Anwesenheit gefordert», beide Male habe er sich allerdings entschuldigen lassen.

«Doch er hat schriftlich Stellung bezogen auf die Fakten und Fragen, welche an ihn gestellt wurden.» Dabei habe er jedoch weiterhin sämtliche Schuld von sich gewiesen. Im August 2013 Jahres hatte Tschagajew auf Weisung des Kantons Waadt die Schweiz verlassen. Seine Villa in Saint-Sulpice VD wurde im Januar für 2,5 Millionen Franken versteigert.

Der Tschetschene mit russischem Pass war 2011 in Neuenburg als Heilsbringer und neuer Investor gefeiert worden. Unter seiner Führung ging der Traditionsclub allerdings Konkurs und verlor die Lizenz für die Super-League. Er hinterliess einen Schuldenberg von rund 30 Millionen Franken. Tschagajew war am 27. Januar 2012 in Untersuchungshaft gesetzt worden. Nach vier Monaten Untersuchungshaft wurde er gegen eine Kaution auf freien Fuss gesetzt.

Satujew seinerseits hatte im Oktober 2013 die Schweiz verlassen. Er lebt laut der Neuenburger Staatsanwaltschaft heute in Russland.

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