So wird das Wetter heute!
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Wetterflash vom 12. August:So wird das Wetter heute!

Doch das ist trotzdem schlecht
Diese Woche gibt es keine Hitze-Welle – dank Briten-Brise

Die Schweiz befindet sich unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets im Bereich der britischen Inseln. Das bringt zwar erträgliche Temperaturen, aber die Natur kann sich trotzdem nicht erholen. Regen ist weiterhin nicht in Sicht.
Publiziert: 08.08.2022 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2022 um 09:14 Uhr
Georg Nopper

Nach dem kurzen Wolken-Intermezzo vom Wochenende geht es in der neuen Woche mit sonnigem und trockenem Wetter weiter. Roger Perret (55) von Meteo News zu Blick: «Das Wetter ist hochdruckbestimmt von A bis Z, also von Montag bis Sonntag.»

Der Unterschied zum Hitze-Wetter der vergangenen Woche ist, dass die Luft dieses Mal nicht aus Spanien, sondern von den britischen Inseln kommt – die Schweiz befindet sich an dessen Südostrand in einer Bisenströmung.

Die Temperaturen sind daher tiefer als vergangene Woche. «Von einer unmittelbar bevorstehenden Hitzewelle ist derzeit nicht auszugehen», sagt Perret. «Bis am Freitag verharren die Temperaturen im Norden knapp unter 30 Grad.» Die Trockenheit verschärft sich laut dem Meteorologen trotzdem weiter. «Auch der Regen vom Wochenende änderte daran nichts – die Niederschlagsmenge war zu gering. Es kann sein, dass es insbesondere gegen Ende dieser Woche in den Bergen einige Gewitter gibt. Aber diese sind auch eher selten.»

Es bleibt warm in der Schweiz. Eine Hitzewelle ist aber nicht unterwegs. Regen ist aber auch nicht in Sicht.
Foto: ECMMF
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Brandgefahr, Futtermangel, Gletschersterben

In weiten Teilen des Landes herrscht bereits hohe Waldbrandgefahr. Besonders stark betroffen ist das Wallis. «Die anhaltende Trockenheit wird die Waldbrandgefahr weiter verschärfen», sagt Perret. «Auch die Fluss- und Bachtemperaturen werden weiter ansteigen. Das ist schlecht für die Fische.»

Dabei haben Fischereiverbände bereits in der vergangenen Woche Alarm geschlagen: Einige Fischarten überleben warme Wassertemperaturen schlicht nicht, zudem sind ausgetrocknete Bachbetten eine Gefahr. Auch bestimmte tödliche Erreger und Parasiten kommen bei hohen Wassertemperaturen häufiger vor.

Damit nicht genug. «Die anhaltende Trockenheit schadet auch der Landwirtschaft. Der Grundwasserspiegel sinkt, das Gras wächst nicht mehr. Für die Bauern fällt somit wohl der letzte Schnitt aus. Das könnte auch für den Futtervorrat im nächsten Winter Folgen haben.»

Katastrophal ist die Trockenheit laut Perret auch für die Gletscher. «Die Rückgänge an Masse und Länge sind riesig. Das ist wirklich ein sehr trauriges Bild. Sie könnten dieses Jahr sogar noch grösser ausfallen als im Hitze-Rekordjahr 2003.» Die Bilanz des Gletscherjahres wird per 30. September gezogen und im Oktober bekanntgegeben.

Heisses Wochenende, dann Abkühlung

Etwas Entspannung hinsichtlich der Trockenheit ist nach einem heissen Wochenende von 30 bis 31 Grad Anfang nächster Woche in Sicht. Perret zu Blick: «Dann zeichnet sich ein Tief ab, das durchaus wieder etwas Niederschläge bringen könnte.» Dem Meteorologen zufolge sind sogar etwas grössere Regenmengen möglich.

Mit heftigen Unwettern, mit Erdrutschen und Überschwemmungen sei jedoch vermutlich nicht zu rechnen. Es handle sich mengenmässig nicht um riesige Ausschläge. «Genaueres über das Wetter in einer Woche kann man noch nicht sagen. Aber die Temperaturen werden somit Anfang nächster Woche wieder etwas zurückgehen.»

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