Keine Fluglotsen, keine Landung
Personal-Panne am Flughafen Bern-Belp

Am Regionalflughafen Bern-Belp musste ein Flugzeug umgeleitet und der Betrieb frühzeitig eingestellt werden, weil das nötige Personal fehlte.
Publiziert: 04.12.2016 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:18 Uhr

Normalerweise herrscht auf dem Flughafen Bern-Belp Betrieb bis 23 Uhr. Nicht so am Freitag vor etwas mehr als einem Monat: Am 28. Oktober machte der Regionalflugplatz bereits zwei Stunden vorher Feierabend – und das, obwohl noch eine Skywork-Maschine aus Palma de Mallorca mit 50 Passagieren an Bord im Anflug war. Der Grund: Es fehlten die Fluglotsen.

Für die Koordination auf dem Flugplatz ist Skyguide verantwortlich. Gegenüber der «Sonntagszeitung» erklärt die Flugsicherungsgesellschaft den Vorfall mit einem «unvorhergesehenen und in der kurzen Zeit nicht zu kompensierenden akuten Personalmangel». Laut Insidern sollen einer oder gleich mehrere Fluglotsen krank ausgefallen sein.

«Kein Ersatz in diesem Ausmass zur Verfügung»

Den Piloten der betroffenen Maschine blieb nichts Anderes übrig, als den Flughafen in Basel als Ersatz anzufliegen, wo die Passagiere mit Bussen zurück nach Bern gebracht wurden. Für die Fluglinie ein Ärgernis. «Der Flughafen und Skyguide haben einen öffentlichen Leistungsauftrag», sagt Skywork-Sprecher Max Ungricht. «Dem kamen sie nicht nach.»

Die durch den Vorfall entstandenen Kosten will die Airline dem Flughafen verrechnen. Den Imageverlust und den Ärger der Passagiere könne man aber nicht in Rechnung stellen, so Ungricht weiter. 

Laut Skyguide handelt es sich bei dem Totalausfall um ein einmaliges Ereignis. In der Regel verfüge man über Ersatzpersonal, erklärt der Sprecher von Skyguide, Vladi Barrosa. «An Regional-Flugplätzen wie Bern-Belp steht aber kein Ersatz in diesem Ausmass zur Verfügung.» Man kläre nun ab, wie man mit allfälligen Entschädigungsforderungen umgehen wolle. (cat)

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