Kampf gegen Abwanderung
Bündner Parlament bekennt sich zur Berufsbildung

Das Bündner Parlament hat ein starkes Bekenntnis zur Berufsbildung auch in den peripheren Regionen abgegeben. Eine solide Berufsausbildung soll nicht nur der Abwanderung entgegenwirken sondern auch dem Fachkräftemangel.
Publiziert: 17.10.2023 um 17:55 Uhr

Das Kantonsparlament überwies am Dienstag einen Vorstoss von Mitte-Grossrat Jürg Heini, mit dem die Regierung aufgefordert wird, die berufliche Grund- und Weiterbildung in allen Bereichen und auf allen Stufen zu fördern. Zudem soll die Finanzierung erhöht werden. Unterzeichnet worden war der Vorstoss von über 100 Grossrätinnen und Grossräten.

Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus dem Prättigau, dem Engadin und den Südtälern unterstrichen die Bedeutung einer guten Berufsausbildung vor allem in den peripheren Regionen. Junge Leute seien dadurch nicht zur Abwanderung gezwungen. Ausserdem wurde die Berufsausbildung als ein Mittel gegen den Fachkräftemangel bezeichnet, der in Graubünden derzeit besonders ausgeprägt ist.

Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Mitte) wollte den Vorstoss nur zur Hälfte übernehmen. Er versprach, die Berufsbildung in Zukunft zu stärken und als Entwicklungsschwerpunkt ins Regierungsprogramm 2025 bis 2028 aufzunehmen. Parolini wollte sich aber nicht auf den zweiten Punkt einlassen und ein Versprechen zur Aufstockung der Mittel abgeben.

Eine Coiffeur Lernende schneidet Haare an einem Modell-Kopf. Das Bündner Parlament hat sich am Dienstag für eine gute Berufsausbildung vor allem in den peripheren Regionen ausgesprochen. (Archivbild)
Foto: PETER KLAUNZER

Allerdings stand der Regierungsrat gegenüber einem geschlossenen Parlament auf verlorenem Posten. Der Vorstoss wurde mit 113 Stimmen in der ursprünglichen Form an die Regierung überwiesen. 

Die Berufsbildung ist generell von hoher Bedeutung im Kanton Graubünden. Laut Regierungsrat Parolini absolvieren 80 Prozent der Jugendlichen nach der Schule eine Berufslehre. (SDA)

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