«Hey du sexy Perverser ...»
Neue Betrugsmasche macht die Runde

In einer E-Mail fordert ein vermeintlicher Hacker Lösegeld, um geklaute Daten wieder freizugeben. Doch der Hack existiert gar nicht.
Publiziert: 23.09.2021 um 19:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2021 um 19:49 Uhr

«Hey du sexy Perverser. Ich habe eine Nachricht für dich.» So beginnt eine neue E-Mail, die in diesen Tagen in zahlreichen Schweizer Posteingängen landet. Unmittelbar danach folgt eine Drohung: «Ich bin der Software-Ingenieur, der sich in dein Betriebssystem gehackt hat.»

Alle Daten des Geräts seien kopiert geworden, zudem habe der Hacker Zugriff auf sämtliche Kontakte, Daten aus den sozialen Netzwerken sowie alle E-Mails. Ausserdem seien private Videos gesichert worden, welche die gehackte Person in intimen Momenten zeigen. «Mit einem Klick kann ich dieses Video an alle Ihre Kontakte (...) senden», droht der Erpresser.

Den Hack gibt es nicht

Um die Daten wieder freizukriegen, müsse man zahlen, heisst es in der E-Mail weiter. Der Erpresser verlangt einen Betrag von 0,018 Bitcoin, umgerechnet rund 730 Franken. Wer den Betrag in der anonymen und kaum rückverfolgbaren Kryptowährung auf das beschriebene Konto überweise, so verspricht der Hacker, werde nie wieder etwas von ihm hören.

In einer E-Mail wird behauptet, der Computer sei gehackt und private Daten geklaut worden.
Foto: Screenshot Cybercrimepolice.ch
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Doch Vorsicht: Das vermeintlich private Video gibt es genauso wenig wie den Hack. Bei der E-Mail handelt es sich um eine üble Betrugsmasche, welche bereits seit Jahren in diversen Formen im Internet kursiert.

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Löschen und ignorieren

Solche E-Mails würden aktuell in grosser Zahl verschickt, schreibt «Cybercrime-Police.ch». Die Hacker versenden die Mails demnach in der Hoffnung, dass sich manche Personen einschüchtern lassen und den Betrag bezahlen.

Blick empfiehlt: Wer eine Mail mit einer Lösegeld-Drohung wegen gehackten Daten auf seinem Computer erhält, kann diese getrost ignorieren und löschen. Auf keinen Fall sollte Geld bezahlt werden.

Auf der Internetadresse www.bitcoinabuse.com sollte zudem das in der E-Mail beschriebene Bitcoin-Konto (eine lange Folge aus Zahlen und Buchstaben) gemeldet werden. Damit wird das Konto als verdächtig markiert und genauer überprüft. (zis)

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