Heute ists nur ein Test
Bei Notfall Radio einschalten

Am Mittwoch testet der Bund schweizweit die Sirenen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. In der Not setzt die Schweiz noch immer auf Altbewährtes: Teletext und Radio. Was du zum Test und im Falle eines Notfalls wissen musst.
Publiziert: 07.02.2024 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2024 um 13:31 Uhr

Am Mittwochnachmittag wird Geheul durch die Schweiz gehen. Zwischen 13.30 und 16.30 Uhr findet der jährliche Sirenentest statt.

Warum gibt es den Sirenentest heute?

Die Schweiz will für den Ernstfall vorbereitet sein: Mit dem Test werden die rund 5000 stationären und 2200 mobilen Sirenen periodisch überprüft, damit sie im Ereignisfall alarmieren. Zum Test gehören auch Meldungen via die Alertswiss-App. Im vergangenen Jahr funktionierten 99 Prozent der Sirenen einwandfrei. «Bewahren Sie Ruhe und laden Sie sich, wenn Sie mögen, die App Alertswiss herunter», rät Bundespräsidentin Viola Amherd (61) in einem Video die Schweizer Bevölkerung zur heutigen Notfallübung.

Das Sirenengeheul gilt auch in modernen Zeiten als zuverlässigste Alarmierungsmittel, weil es etwa Sehbehinderte erreicht, oder Menschen, die kein Smartphone haben.

Ab 13.30 Uhr wird im ganzen Land das Alarmsystem getestet.
Foto: Keystone
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Was muss ich im Notfall tun, wenn ich eine Sirene höre?

Wenn die Sirenen einen Alarm ausserhalb des Sirenentests ertönt, bedeutet dies, dass eine Gefährdung der Bevölkerung möglich ist. In diesem Fall setzt die Behörden auf Altbewährtes: Man solle das Radio anschalten – oder den Fernseher. Denn Hinweise und Verhaltensregeln finden sich dann auch auf der Teletext-Seite 680. Zudem wird über die App Alertswiss gewarnt.

In Situationen, in denen das Internet oder die kommerziellen Mobilfunknetzwerke nicht mehr funktionieren, wollen die Behörde über die SRG-Radiosender Informationen verbreiten, also via DAB+ und UKW. Auch deshalb empfiehlt das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung jeder Person, ein Radio und Ersatzbatterien als Teil des empfohlenen Notvorrats mindestens im Schrank zu haben. Alle in der Schweiz zum Verkauf zugelassenen DAB+-Radios haben auch einen UKW-Empfänger.

Die Schweiz kennt auch den sogenannten Wasseralarm. Der Wasseralarm kommt ausschliesslich in gefährdeten Gebieten unterhalb von Stauanlagen zur Anwendung. Er besteht aus zwölf tiefen Dauertönen von je 20 Sekunden Dauer in Abständen von je zehn Sekunden. Ertönt der Wasseralarm, so muss die Bevölkerung das gefährdete Gebiet sofort verlassen.

Wer löst den Alarm aus?

Grundsätzlich sind die Kantone zuständig für die Alarmierung. Je nach Kanton erfolgt das Auslösen der Sirene durch Gemeindeangestellte, Zivilschützer, Feuerwehr, Polizei oder durch Angestellte der Wasserkraftwerke. Die Hürde für das Auslösen eines Alarms ist hoch: In der Regel wird alarmiert, wenn die Gesundheit zahlreicher Menschen gefährdet oder die Lebensgrundlagen bedroht sind.

Auf Bundesebene kann in Fällen von erhöhter Radioaktivität oder grossflächigen Ereignissen die nationale Alarmzentrale den Alarm anordnen.

Wie werden gehörlose Menschen informiert?

Sie sind vom Handy und der entsprechenden App abhängig. Über einer Push-Benachrichtigung über die App Alertswiss werden seit 2018 auch Menschen gewarnt, welche die Sirenen nicht akustisch hören können. Diese App ist gratis und für die ganze Bevölkerung erhältlich. Allerdings bringt sie nichts, wenn man keinen Empfang hat.

Im Dezember 2023 war die App auf rund zwei Millionen Mobilgeräten aktiviert. Kantone und Bundesbehörden verfassten im vergangenen Jahr rund 250 Alertswiss-Meldungen.

Der Bund weist auch darauf hin, dass es Leute gibt, die den Alarm zwar akustisch hören, aber nicht verstehen, was dieser bedeutet. Er setzt darum darauf, dass Menschen bei einem Alarm ihre Nachbarn informieren. (sie)

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