Im Bärenland Arosa leben seit Freitag neue Bären. Napas Einsamkeit – der Bär ist seit Juli 2018 in der Schweiz – hat dann endlich ein Ende. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat nämlich zwei der letzten Restaurantbären aus Albanien in die Schweiz gebracht.
Die beiden dreizehnjährigen Braunbären Meimo und Amelia scheinen die lange Fahrt von Albanien gut überstanden zu haben. Napa hat die Ankunft seiner neuen Mitbewohner interessiert und ruhig von seinem abgetrennten Bereich des Geheges aus beobachtet und liess seine Artgenossen keine Sekunde aus den Augen, teilt das Bärenland mit.
Bereits am Montag reiste die Crew vom Tiertransport nach Albanien, um die letzten Vorbereitungen für die 2’436km lange Reise zu treffen. Diese startete am Dienstagmorgen mit der Betäubung der beiden Bären, damit sie veterinärmedizinisch untersucht und in die Transportkisten verladen werden konnten. Als die Bären wieder wach waren, startete die grosse Reise von Albanien über Mazedonien nach Griechenland, wo sie anschliessend mit der Fähre nach Italien transportiert wurden. In Italien angekommen ging die Reise weiter via Bergamo zum Grenzübergang in Chiasso und schliesslich hoch nach Arosa.
Nur 60 Quadratmeter Auslauf
Gefunden wurden die Bären in einem privaten Zoo eines Restaurants im albanischen Shkodra. Dort hatten die beiden nur gerade mal 60 Quadratmeter Auslauf, wie das Bärenland schreibt. Der Metallkäfig sei nicht artgerecht gewesen, auch hätten das Männchen und das Weibchen keine Winterruhe halten können.
Dies sorgte auch bei der albanischen Bevölkerung für Kritik. Jetzt will der Besitzer der Bären den kleinen, privaten Zoo bis Ende Monat schliessen.
Napa und die beiden Neuankömmlinge werden nun die Möglichkeit haben, sich durch den Zaun zu beschnuppern. Meimo und Amelia werden dann im Innengehege ihre Eingewöhnungsphase haben, da aufgrund der aktuellen Schneehöhe das Aussengehege bis auf weiteres geschlossen ist. Die Tierpfleger vom Arosa Bärenland erhoffen sich, dass die beiden Neuankömmlinge in wenigen Tagen auch in die Winterruhe gehen werden.
Im Frühjahr wird die Vergesellschaftung im Aussengehege angestrebt, wobei das Arosa Bärenland mit drei ha jederzeit grosse Rückzugsmöglichkeiten für jeden einzelnen Bär zulässt. (fr/pma/man)