Weimaraner-Hündin in Sedrun GR erschossen – jetzt spricht der Jäger
«Ich dachte, es sei ein Fuchs»

Während eine Frau in Sedrun GR mit ihrer Hündin Gassi geht, passiert ein Unglück: Das Tier fällt tödlich getroffen zu Boden. Ein Jäger hatte die Weimaraner-Hündin erschossen. Jetzt spricht der Schütze mit Blick.
Publiziert: 13.02.2024 um 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2024 um 14:48 Uhr
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Nicolas LuratiReporter News

Drama in der Surselva: Eine Frau geht am Samstag in Sedrun GR mit ihrer Hündin Gassi. Wenig später ist das Tier tot. Erschossen von einem Jäger.

Nun zeigen Blick-Recherchen, dass es sich beim Schützen um Fadri C.* (79) handelt. Blick konnte am Dienstagmorgen mit ihm sprechen. Er ist am Boden zerstört: «Es tut mir so leid, was am Samstagabend passiert ist. Ich bin verzweifelt und moralisch total im Tief wegen dieses Vorfalls.» Zum Glück stehe ihm seine Ehefrau zur Seite. 

Doch was steckt hinter dem Abschuss? Fadri C. erklärt: «Ich sah mehrmals an Abenden zuvor einen Fuchs vor meinem Haus vorbeischleichen.» Von der Laufart habe sich der Hund am Samstagabend wie dieser Fuchs bewegt. «Also dachte ich, es sei wieder der Fuchs, den ich an den Abenden gesehen hatte.»

Eine Weimaraner-Hündin wurde im Kanton Graubünden versehentlich erschossen. (Symbolbild)
Foto: Pexels
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«Sah die Halterin des Hundes nicht»

An besagtem Unglückstag sei er schon am Schlafen gewesen, sagt der Bündner. Währenddessen geht eine Frau mit ihrer zehn Monate alten Weimaraner-Dame in einer Sedruner Quartierstrasse Gassi. Es ist spätabends, nach 23 Uhr. Die Hündin geht an der Leine.

In seinem Haus wacht Fadri C. wieder auf. «Dann schoss ich von drinnen auf das Tier», sagt er. Er beteuert: «Die Halterin des Hundes sah ich nicht. Und ich sah auch keine Leine. Hätte ich die Frau gesehen, hätte ich doch nicht geschossen.» Die Hündin sackt zusammen. Ihr Frauchen alarmiert die Polizei. 

«Würde mich gerne bei der Hundehalterin entschuldigen»

C. sagt, er könne nicht nachvollziehen, wie so etwas passieren konnte. «Ich bin Jäger und ehemaliger Jagdexperte. In meinem Leben habe ich schon über 20 Füchse erlegt.» Er stellt klar: «Ich wollte auf keinen Fall einen Hund schiessen. Ich liebe Hunde und hatte früher selbst einen.»

Gegenüber Blick sagt er klar, dass er einen Fehler begangen habe. Und dass er gerne mit der Hundehalterin gesprochen hätte. «Ich kenne sie aber nicht. Sie war in einem Ferienhaus hier in der Nähe. Ich würde mich gerne bei ihr entschuldigen.»

Derweil klären die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft zusammen mit der Wildhut ab, warum es zu diesem fatalen Fehlabschuss kommen konnte. 

* Name geändert 

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