Nur Kopf und Knochen übrig
Wölfe reissen Esel (†32) auf Bündner Alp

In der Nacht auf Montag haben Wölfe auf der Alp Durnan einen ausgewachsenen Esel getötet und ratzfatz aufgefressen.
Publiziert: 21.09.2020 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2020 um 17:51 Uhr

Im Kanton Graubünden haben Wölfe einen ausgewachsenen Esel auf einer Alp gerissen. Der Angriff geschah in der Nacht auf Montag auf der Alp Durnan oberhalb von Andeer. Der 32-jährige Esel befand sich zusammen mit drei Artgenossen innerhalb eines geschützten bzw. eingezäunten Areals.

Beim Riss handle es sich um den ersten Fall im Kanton Graubünden, bei dem ein Nutztier aus der Pferdefamilie von einem oder mehreren Wölfen getötet worden sei, teilt die Bündner Standeskanzlei mit.

Der Esel sei von den Wölfen stark genutzt worden. Der Fundort des toten Esels liege im Streifgebiet des Beveriner Rudels, heisst es weiter.

Wölfe haben auf der Alp Durnan eine Esel gerissen und fast komplett aufgefressen (Archivbild).
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Der Bündner Bauernverband schreibt dazu: «Es zeigt sich deutlich, dass die Wölfe nun auch vermehrt Grossnutzvieh angreifen und die Scheu davor verlieren. Der Bündner Bauernverband ist über diese Entwicklung sehr besorgt. Eine weitere Zunahme der Wolfspopulationen bedeutet auch eine Zunahme der Angriffe auf Nutztiere, nicht nur Schafe und Ziegen sondern eben auch Nutztiere aus der Pferde- und Rindviehfamilie. Es ist daher von grösster Bedeutung, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten und die dafür notwendigen Regulationen zu ermöglichen.»

Die Meldung dem grausigen Vorfall erreicht die Öffentlichkeit ausgerechnet wenige Tage vor der Abstimmung über das neue Jagdgesetz. Bei einem Ja könnten Wolfsbestände stärker reguliert werden. Dagegen wehren sich Umweltverbände.

Nach heutigem Recht dürfte dieser Wolf aber noch nicht zum Abschuss freigegeben werden. Dafür sind die Hürden deutlich höher. (SDA/bö)

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