Leeres Paket im Briefkasten
Post verliert 8000-Franken-Rolex

Ein Uhrenfan aus dem Kanton Graubünden ersteigert eine Rolex. Die Verkäuferin verschickt die Uhr, doch das Paket kommt leer an. Obwohl wahrscheinlich davon ausgegangen werden muss, dass sich ein Dieb am Paket zu schaffen gemacht hat, will die Post nicht ermitteln.
Publiziert: 12.04.2021 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 18:46 Uhr

Als sie abgeschickt wurde, lag die Rolex auf dem Uhrenkissen in einer grünen Schachtel. Die wiederum war in eine gelbe Schachtel verpackt – und die wiederum in ein braunes Post-Paket. Alle drei Verpackungen kommen beim Empfänger an – verschlossen. Doch von der Uhr fehlt jede Spur.

So passiert ist das einem Uhrenfan in Sedrun GR, wie die SRF-Sendung «Espresso» berichtet. Er hat die Rolex, ein älteres Modell, im Dezember 2020 auf der Auktionsplattform Ricardo für 8000 Franken ersteigert. Die Verkäuferin, eine Frau aus dem Kanton Freiburg, schickte die Uhr also dreifach verpackt ab.

Internes Dokument weist auf Diebstahl hin

Als das Paket dann leer in Sedrun ankommt, meldet sich der Käufer bei der Polizei und fragt beim Pöstler nach. Ohne Erfolg. Schliesslich gelangt er über einen Freund bei der Post an ein internes Dokument: Es zeigt, wie viel das Paket an den passierten Post-Standorten wog.

Diese Rolex hatte der Mann aus Graubünden ersteigert.
Foto: SRF
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Über Nacht verlor demnach das Paket im Verteilzentrum Untervaz GR plötzlich 120 Gramm – genau das Gewicht der Rolex. Für den Käufer ist klar: Seine Uhr wurde geklaut!

Post will nicht ermitteln

Davon will die Post jedoch nichts wissen. Trotz der Informationen aus dem internen Protokoll habe man zu wenig Beweise für einen Diebstahl. Der Käufer ist fassungslos: «Ich finde es extrem schade, dass die Post aktiv wegschaut, obwohl man möglicherweise ein Problem hat mit einer potenziellen kriminellen Person – die vielleicht tagtäglich irgendwelche Pakete öffnet und Inhalte entwendet.»

Von den 8000 Franken für die Rolex bleiben nur noch 1500 Franken von der Versicherung. Für diesen Höchstbetrag hatte die Absenderin das Paket nämlich versichert. Immerhin: Bei der Kantonspolizei Graubünden sind noch Ermittlungen im Gang. (hah)

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