Goldene Nuggi, Baby-Parfums und High Heels für kleine Prinzessinnen
Die fünf nutzlosesten Baby-Produkte

Stolze Eltern sind für viele Hersteller von Kleinkinderprodukten ein lukrativer Absatzmarkt. Viele Trends schrammen aber meilenweit am guten Geschmack vorbei. Manche von ihnen können das Kindeswohl sogar gefährden.
Publiziert: 22.10.2021 um 09:17 Uhr
Marco Latzer

Ein Kind ist sichtbar gewordene Liebe, pflegen manche Eltern zu sagen. Bei vielen Babyprodukten, die um die Gunst stolzer Mütter und Väter werben, kann allerdings gut und gerne auch von fragwürdiger oder gar fehlgeleiteter Liebe gesprochen werden. Blick hat fünf besonders absurde Produkte genauer unter die Lupe genommen.

Der Nuggi aus Gold

Statussymbole sind auch in der Babywelt keine Rarität. So geben manche Eltern ein kleines Vermögen aus, um ihre Kleinen mit edlen Nuggi zu versorgen. Protz ist Trumpf.

So ist im Netz ein Nuggi, ausgestattet mit 2,7 Gram 14 m-karätigem Gold, für rund 500 Franken zu haben. Geschmacklos und dekadent, finden Kritiker. Ohne standesgemässen Nuggi gehe es nun mal auch in reichen Familien einfach nicht, argumentieren die Befürworter.

Früh übt sich: Vergoldete Nuggi sind für jeweils 500 Franken und mehr zu haben.
Foto: zvg
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Allergiegefahr im Baby-Parfum

Kleinkinder schnellstmöglich für feine oder intensive Gerüchte zu sensibilisieren: Darauf basiert die Idee von Baby-Parfums. Die Bandbreite verschiedener Produkte ist riesig – obwohl vielen Sprösslingen ziemlich egal sein dürfte, wie sie gerade riechen.

Hinzu kommt: Duftstoffe – dazu gehören etwa auch ätherische Öle – sind immer ein Risiko. Das heisst, Babys könnten allergisch auf sie reagieren. Laut Untersuchungen des Zentrums für Allergie und Umwelt (Zaum) an der TU München stehen Parfums auch unter dem Verdacht, bei Babys die Entstehung neuer Allergien aktiv zu begünstigen.

Todesfalle Seitenkissen

In den ersten Lebensmonaten ist der Schädel eines Kleinkindes weich und verformbar. Eine chronisch falsche Liegeposition im Bettchen kann daher zu schweren Schädigungen führen. Die vermeintlich gut gemeinte Antwort darauf, ein sogenanntes Seitenschläferkissen, ist aber ebenfalls nicht über alle Zweifel erhaben.

Die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) warnt explizit vor dessen Einsatz. Denn ähnlich wie die Bauchlage besteht bei der durch das Produkt erzwungenen Seitenlage ein erhöhtes Risiko dafür, dass das Baby im Schlaf erstickt. Die Empfehlung der Experten: Rückenlage – und ein von «Helfern» befreiter Schlafbereich.

Baby-Badewannen sind überflüssig

In Eltern-Blogs belegen sie regelmässig Spitzenplätze bei den Auflistungen von nutzlosen Anschaffungen. Baby-Badewannen sehen zwar irgendwie herzig aus, bringen aber fast keinen praktischen Nutzen mit sich.

Eine normale Plastik-Wäschewanne oder ein Waschbecken tue es auch, finden viele Eltern. Eine zusätzliche Anschaffung sei deshalb schlicht sinnlos. Ausserdem komme das grosse Verlangen der Kleinen, in der grossen Badewanne planschen zu dürfen, schon sehr bald.

Falsche High Heels für kleine Diven

Einige modebewusste Mütter statten ihre kleine Prinzessinnen schon in frühsten Tagen mit speziell angefertigten High-Heel-Schühchen aus. Die Entrüstung war zunächst gross, Orthopäden liefen Sturm gegen den womöglich gefährlichen Trend bei den Heranwachsenden.

Doch die vermeintlichen Absatzschuhe sind mehr Schein als Sein: In der Regel sind sie nicht echt, sondern bloss mit weichen Stoffen gepolstert. Wirklich bequem und alltagstauglich läuft es sich damit aber auch nicht wirklich. Die High Heels sind daher eher als Modegag mit fragwürdigem Hintergrund zu verstehen.

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