Diese Wetter-Kapriolen erwartet die Schweiz zum Jahresende
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Bund warnt vor Dauer-Regen:Diese Wetter-Kapriolen erwartet die Schweiz zum Jahresende

Extrem mildes Hochdruckwetter zum Jahresende
Regen und Warmfront im Anmarsch – Lawinengefahr steigt

Wenig Winterstimmung zum Jahreswechsel. Es stehen regnerische, extrem milde Tage an. Bis auf 2800 Meter kanns regnen. Das ist nicht unproblematisch zu dieser Jahreszeit. Es herrscht erhöhte Lawinen- und Erdrutschgefahr.
Publiziert: 28.12.2021 um 01:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2021 um 08:18 Uhr

Die letzten Tage des Jahres lassen sich an einer Hand abzählen. Das Wetter schlägt noch einmal Kapriolen. Bis über den Jahreswechsel hinaus steht erst feuchtes, dann extrem mildes Hochdruckwetter an. «An Silvester sind 14 bis 16 Grad durchaus möglich», sagte Klaus Marquardt (47) von Meteonews zu Blick. Die Temperaturen hätten «hinten und vorn nichts mit Winter zu tun».

Schon am Dienstag ists oft bewölkt, feucht und mild. Am Mittwoch gibts viel Regen – mit erstem Schmelzwasser des Winters! Es wird immer wärmer. Die Schneefallgrenze zieht sich im Westen auf bis zu 2800 Meter zurück, im Osten gar auf bis zu 2500 Meter. Das bedeutet Regen auf Skipisten.

Die grossen Niederschlagsmengen am Mittwoch kommen mit einer Warmfront daher. Die Schweiz erreicht nicht nur sehr feuchte, sondern schubweise auch immer mildere Luft. Zu dieser Jahreszeit eine durchaus heikle Kombination, wie «Meteonews» warnt.

Zum Jahresende steuert eine mächtige Warmfront auf die Schweiz zu – eine für diese Jahreszeit durchaus heikle Kombination.
Foto: Meteonews

Der Bund warnt vor intensivem Dauerregen im Wallis, im Berner Oberland, in der Zentralschweiz, in Teilen der Ostschweiz, Graubündens und des Juras: Meteoschweiz stufte diese Regionen am Dienstag in der Gefahrenstufe 3 von 5 ein («erhebliche Gefahr»).

Hochwassergefahr für Bäche und Flüsse im Jura

Die Unwetterwarnungen betreffen die Kantone Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Bern, Freiburg, Glarus, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, St. Gallen, Schwyz, Tessin, Uri, Waadt und Wallis. Am Dienstagvormittag kam es bereits zu wind- oder regenbedingten Unterbrechungen beim Bahnverkehr im Hinterland von Montreux VD und in Weissbad/Wasserauen in Appenzell Innerrhoden.

Am Alpennordhang werden laut SRF Meteo bis Donnerstag 100 Millimeter Regen erwartet. Am stärksten regnet es demnach am Mittwoch. Mit wärmeren Temperaturen werde neben der grossen Regenmenge auch noch ein erheblicher Teil Wasser von der Schneeschmelze dazukommen.

Vor allem Bäche und kleinere Flüsse im Jura und an den Voralpen könnten ab Mittwoch sowie am Donnerstag und bis in den Freitag hinein Hochwasser führen, schreibt SRF Meteo weiter. Ausuferungen seien möglich.

Hohe Lawinengefahr

Nicht nur Bäche steigen an, auch die Lawinengefahr. Durch den kräftigen Regen wird die Schneedecke bis weit hinauf durchnässt. Das Lawinenbulletin warnt schon für Dienstag vor einem «markanten Anstieg der Lawinengefahr». Diese wird in den kommenden Tagen noch zunehmen.

Schnee wird sich wie ein Schwamm vollsaugen, dann aber mit der Mischung aus Regen und Schmelzwasser die Bachpegel anschwellen lassen. Die Lawinengefahr steigt weiter an, wahrscheinlich dürfte gebietsweise die Warnstufe 4 (gross) erreicht werden. Auch die Gefahr von Hangrutschen und Vermurungen steigt.

Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter allmählich. In Zürich werden 14 Grad erwartet, in Sitten noch 10. Das neue Jahr beginnt im Flachland mit ruhigem Hochdruckwetter und Temperaturen knapp um den zweistelligen Bereich. (kes)

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