Forscher machen neue Entdeckung
Dieses Vitamin kurbelt das Krebswachstum an

Wer viel Vitamin B5 konsumiert, bietet bestimmten Tumorzellen idealen Nährboden für ein schnelles Wachstum. Einfach auf Pantothensäure zu verzichten, funktioniert aber nicht.
Publiziert: 16.11.2023 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2023 um 12:58 Uhr
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Sven ZieglerRedaktor News

Fleisch, Fisch, Eier und Nüsse. Diese Lebensmittel enthalten unter anderem Pantothensäure, auch bekannt als Vitamin B5. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden: Dieses Vitamin fördert auch das Wachstum von Krebs. 

Wie eine kürzlich publizierte Studie im Fachmagazin «Natur Metabolism» zeigt, scheinen vor allem Brustkrebszellen auf das Vitamin angewiesen zu sein, um wachsen zu können. Wird weniger davon aufgenommen, wird das Wachstum des Tumors verlangsamt. 

In ihrer Studie untersuchte das Team dabei eines der wichtigsten krebsauslösenden Gene mit dem Namen Myc. Dieses wurde in Mäusen eingepflanzt. Dabei stellten die Forschenden fest: In Bereichen mit viel Myc häufte sich auch Vitamin B5 an. Denn Myc macht die Tumorzellen von bestimmten Nährstoffen wie etwa Vitamin B5 abhängig. 

Vitamin B5 findest du unter anderem in diesen Lebensmitteln.
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Verzicht auf B5 ist keine Idee

Als die Mäuse mit viel Myc dann mit einer Vitamin-B5-reduzierten Diät gefüttert wurden, stellten die Wissenschaftler fest, dass die Tumore langsamer wuchsen als bei Mäusen, die normal gefüttert wurden. Auch bei menschlichem Brustkrebsgewebe, das in die Mäuse eingepflanzt wurde, reduzierte sich das Wachstum extrem. Das Fazit der Forscher: Wer einen Tumor in sich trägt und viel Vitamin B5 konsumiert, könnte das Krebswachstum massiv ankurbeln. 

Einfach auf Vitamin B5 zu verzichten, ist allerdings keine Option. Denn der Körper benötigt die Vitamine auch für das Immunsystem, das gegen den Tumor ankämpft. Deshalb wollen die Forscher nun neue Strategien entwickeln, um die Tumore gezielt zu bekämpfen. Dabei soll aber das Immunsystem möglichst nicht beeinträchtigt werden. 

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Bestimmte Vitamine senken Risiko

Der Nährstoffbedarf an Vitamin B5 könnte aber auch für andere Zwecke genutzt werden. So könnten Mediziner künftig bei Patienten testen, ob sie positiv auf eine spezielle Behandlung gegen das Myc-Gen ansprechen könnten. Laut den Wissenschaftlern könnten mögliche Behandlungsmethoden so für jeden Patienten deutlich schneller getestet und angepasst werden – was wiederum zu schnelleren Genesungen führen könnte. 

Mit bestimmten Vitaminen lässt sich ausserdem das Krebsrisiko deutlich senken. Wer etwa regelmässig Vitamin D einnimmt, läuft weniger Gefahr, an einem Tumor zu sterben. Die Auswertung von 14 Studien der höchsten Qualitätsstufe zum Zusammenhang zwischen Vitamin-D3-Supplementierung und der Prognose von Krebs, hat ergeben, dass bei Einnahme das Risiko, an Krebs zu sterben, um zwölf Prozent reduziert werden kann. Unter einer Voraussetzung: Das Vitamin D3 muss täglich eingenommen werden. 

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