«Meine Peitschen sind lang genug!»
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Domina zu Corona-Schutzkonzept:«Meine Peitschen sind lang genug!»

Domina zum Mindestabstand im Corona-Schutzkonzept
«Meine Peitschen sind lang genug!»

Fachstellen haben ein detailliertes Schutzkonzept vorgelegt, damit Sexarbeiterinnen bald wieder ihren Tätigkeiten nachgehen können. Diese begrüssen die vorgeschlagenen Massnahmen, wie BLICK erfährt.
Publiziert: 26.05.2020 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2020 um 18:35 Uhr
Prostituierte dürfen momentan wegen der Corona-Pandemie nicht arbeiten.
Foto: Keystone
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Ramona De Cesaris, Marsel Szopinski

Seit Mitte März können Sexarbeiterinnen ihre Dienstleistungen nicht anbieten. Jetzt soll ein Schutzkonzept der Fachstellen den Wiedereinstieg beschleunigen. Dort steht zum Beispiel, dass der Gast vor und nach dem Sex duschen muss und, dass die Leintücher nach jedem Gast gewechselt werden müssen.

Die Massnahmen kommen bei den Sexarbeiterinnen gut an: «Wir haben das eigentlich immer so gemacht. Wir müssen sowieso immer jedes Mal das Bettzeug wechseln, Fenster offen lassen», sagt Melissa aus dem Zürcher Club Saphir zu BLICK. Aber insbesondere jetzt seien diese Hygienemassnahmen wichtig, damit die Frauen nicht krank werden, so Melissa.

Schutzkonzept sollte für immer beibehalten werden

Auch Domina Lady Lara aus dem Cirque Bizarre begrüsst das Schutzkonzept: «Ich bin voll und ganz dafür. Wir machen das ja generell so: Nach jedem Gast wird gereinigt.» Die Massnahmen sollten für immer beibehalten werden, findet sie.

Wegen des Mindestabstands macht sich Lady Lara (38) auch keine Sorgen: «Meine Peitschen sind 1,5 Meter lang, da kann man nicht eine Armlänge vor mir stehen, das wäre ein bisschen schlecht», scherzt sie. Und: «Wir können selber entscheiden, wer uns berührt, wie oft und wie lange.»

Schwarzarbeit floriert

Weil die Sexarbeiterinnen ihre Dienstleistungen nicht in einem Bordell anbieten können, weichen viele auf Social-Media-Kanäle aus. Auch die Schwarzarbeit floriert, befürchten Bordellbetreiber. «Wenn die Leute etwas wollen, ist ihnen in einer freiheitlichen Gesellschaft nichts zu verbieten», sagt Bruno, Leiter des Clubs Saphir. Nun hofft er, dass beim nächsten Lockerungsschritt am 8. Juni das Gewerbe die Arbeit wieder aufnehmen kann.

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