Die Tissot-Uhren waren nur zweite Wahl
Das offizielle Geschenk für Biden und Putin wurde nicht fertig

Die Geschenke für Joe Biden und Wladimir Putin stiften grosse Verwirrung. Auch weil die ETH behauptet hatte, für die offiziellen Geschenke des Gipfeltreffens verantwortlich zu sein – und trotz Twitter-Brimborium nicht lieferte.
Publiziert: 18.06.2021 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2021 um 09:21 Uhr
Marco Latzer

Nach ihrem Gipfel in Genf verlassen Joe Biden (78) und Wladimir Putin (68) die Schweiz mit je einer Tissot-Uhr im Gepäck. Dabei hatte das Institut für Geometrische Berechnungen (GCM) an der ETH Lausanne noch einen Tag zuvor via Twitter vollmundig für sich beansprucht, für Bidens Geschenk verantwortlich zu sein.

Der US-Präsident hätte demnach eigentlich eine Art Hightech-Glaslinse einer ETH-Partnerfirma namens Rayform erhalten sollen. Fällt Licht darauf, strahlt sie ein per Computeralgorithmus generiertes Schattenbild des Beschenkten aus. Doch aus dem Scheibengeschenk wurde nichts. Aber warum?

«Leider konnte das Geschenk aufgrund der Kurzfristigkeit nicht während der offiziellen Zeremonie an den amerikanischen Präsidenten übergeben werden. Sie wird ihm später zugeschickt», so ETH-Sprecherin Corinne Feuz. Deshalb musste der Bund auf Tissot-Uhren umschwenken. Eine Notlösung also.

Die Lieferung blieb trotz Ankündigung aus: Hier gibt die ETH Lausanne bekannt, das Geschenk für Joe Biden (78) zu liefern.
Foto: Zvg
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Das mit dem Biden-Putin-Gipfel betraute Wirtschaftsdepartement von Guy Parmelin (61) ist wenig erfreut über die unbeholfene Kommunikation der ETH. Diese erwähnte mit keinem Wort, das auch für Putin eine Glasscheibe vorgesehen war.

Geschenke werden «eventuell später» übergeben

Dieses Vorpreschen sei «unsäglich» und wenig diplomatisch, so ein Departmentsmitarbeiter zu Blick. Offiziell wird die Angelegenheit nüchtern kommentiert: Die Hightechscheibe sei Bundesrat Parmelins persönliche Wahl gewesen.

Die Scheibe ist also nicht aus dem Geschenke-Rennen. «Das Lichtglas-Porträt kommt in den Besitz der Eidgenossenschaft und wird eventuell später einmal bei anderer Gelegenheit übergeben», sagt Mediensprecher Urs Wiedmer. Es zuzuschicken, wie von der ETH behauptet, ist für den Bund offenbar keine Option.

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