Die härteste Filiale der Schweiz
Der Coop in Münster VS setzt Corona-Massnahmen rigoros um

In einer Coop-Filiale in Münster VS kommt es über Weihnachten und Neujahr mehrfach zu Streit. Der Grund: Pro Haushalt darf gleichzeitig nur eine Person in den Laden. Viele müssen deshalb draussen in der Kälte warten, sogar Kinder. Das sorgt für Ärger.
Publiziert: 04.01.2021 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2021 um 10:27 Uhr

Es ist die wohl härteste Coop-Filiale der Schweiz: In Münster VS darf pro Haushalt nur eine Person gleichzeitig einkaufen gehen, maximal 55 Personen sind gemäss Weisungen des Bundes im Laden erlaubt. Über die Festtage kam es deshalb am Eingang der Filiale mehrmals zu Streit.

Wie der «Walliser Bote» schreibt, soll beispielsweise eine Mutter mit ihrem Kind abgewiesen worden sein. Um trotzdem einkaufen zu können, habe sie ihren Nachwuchs einem Bekannten geben müssen, der zufällig vor Ort war. Ein anderes Mal soll das Personal zwei Schwestern samt einem Kleinkind den Zutritt verweigert haben – eine der beiden Schwestern habe schliesslich draussen in der Kälte warten müssen, heisst es.

Gemeindepräsident Gerhard Kiechler will zu den einzelnen Fällen keine Stellung nehmen. «Ich kann es nicht beurteilen, weil ich nicht genau weiss, was los war», sagt er zu BLICK. Bei der Gemeinde seien bisher keine Reklamationen gemeldet worden. Dennoch: «Mir ist es lieber, dass die Leute sagen, dass wir zu streng sind, als andersrum.»

Dieser Coop in Münster VS hat die wohl strengsten Corona-Regeln der Schweiz.
Foto: Coop.ch
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«Werden Sicherheitspersonal noch mal sensibiliseren»

Hinter der harten Massnahme steckt laut Kiechler eine Empfehlung der Gemeinde Goms. Der Grund: Weil es über Weihnachten und Neujahr in der Ferienregion jeweils die meisten Besucher gibt, wollte man vorbereitet sein, sagt Kiechler. Mit der Massnahme sollten auch die Angestellten der Geschäfte vor dem Ansturm geschützt werden. «Wie diese Empfehlung umgesetzt wird, ist aber jedem Geschäft selbst überlassen», sagt er.

Auf Anfrage von BLICK verteidigt man auch bei Coop die harten Massnahmen: «Das beauftragte Sicherheitspersonal hat in der vorliegenden Verkaufsstelle die Massnahmen des Bundes zur Beschränkung der Anzahl Personen umgesetzt», sagt Rebecce Veiga, Leiterin der Medienstelle. Bei hohen Kundenfrequenzen rund um die Festtage hätten sie die Kundinnen und Kunden gebeten, dass nur eine Person pro Einkaufsgemeinschaft die Einkäufe erledigt.

«Wenn es in Einzelfällen infolge dieser Ausnahmesituation zu Unmut gekommen ist, bittet Coop um Verständnis», sagt Veiga. Und: Man werde das Sicherheitspersonal in der betroffenen Verkaufsstelle noch mal für das Vorgehen in Ausnahmesituationen sensibilisieren, sagt sie.

Milliardär wollte im Coop keine Maske tragen

Erst vor wenigen Tagen sorgte ein Vorfall in einer anderen Coop-Filiale für Schlagzeilen: Der griechische Milliardär Alki David (52) weigerte sich in der Filiale in Gstaad BE, eine Maske anzuziehen. Dabei liess er sich filmen, danach lud er das Video auf Instagram hoch.

Griechischer Milliardär sorgt für Masken-Eklat im Coop
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«Dann holt doch die Polizei»:Griechischer Milliardär sorgt für Masken-Eklat im Coop

Während des Streits kam es beinahe zu einer Schlägerei. Im Nachhinein entschuldigte sich der Milliardär bei Coop für die Aktion. (bra)

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