Desinfektion und Einkaufshilfe
Die Corona-Masche der Enkeltrick-Betrüger

Jetzt wollen miese Betrüger aus der Corona-Misere Profit schlagen: Unbekannte Personen klingeln an der Haustür älterer Personen und bieten ihnen Hilfe beim Einkaufen an oder behaupten, sie müssten deren Wohnung desinfizieren. Die Stadtpolizei Zürich warnt.
Publiziert: 23.03.2020 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2020 um 14:12 Uhr

Der Senior Jürg Müller (71) aus Zürich wurde vergangene Woche Opfer eines miesen Betrugs. Eine Frau bot ihm ihre Einkaufshilfe an, nahm sein Geld und machte sich aus dem Staub (BLICK berichtete). Entgegen aller Hoffnungen war dies wohl kein Einzelfall. Jetzt warnt die Stadtpolizei Zürich vor Betrügern, welche die aussergewöhnliche Lage in der Schweiz schamlos ausnutzen.

Unbekannte Personen klingeln an der Haustür älterer Menschen und bieten im Zusammenhang mit dem Coronavirus ihre Hilfe an. Wie die Stadtpolizei Zürich schreibt, kam es in den vergangenen Tagen an verschiedenen Orten in der Schweiz und auch in der Stadt Zürich zu solchen Betrugen und Betrugsversuchen.

Einkaufshilfe anbieten, dann abhauen

Die Gauner boten den Senioren an, für sie die nötigen Einkäufe zu machen, damit sie sich nicht unnötig in Gefahr begeben müssten. Dabei verlangten sie einen Einkaufszettel sowie Bargeld und versprachen, nach kurzer Zeit wieder zurück zu sein.

Die Stadtpolizei Zürich warnt vor Betrügern, die ältere Menschen über den Tisch ziehen.
Foto: Manuel Geisser
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Rasch stellte sich heraus, dass die älteren Menschen Opfer von Betrügern geworden waren, die sich nie mehr blicken liessen. Auf Anfrage von BLICK bestätigt die Polizei, dass es zu solchen Fällen kam. «Jetzt ist es wichtig, das Volk zu sensibilisieren», sagt Marc Surber der Stadtpolizei Zürich.

Vorwand, Wohnung zu desinfizieren

Eine weitere Masche war, dass sich Leute mit Mundschutz an der Haustüre meldeten und und sich als Beamte ausgaben, welche die Wohnung desinfizieren müssten. Diese Betrüger wurden jedoch nicht hineingelassen, da die betroffenen Personen Verdacht schöpften.

Die Stadtpolizei Zürich weist darauf hin, dass sich Betrüger auch Notsituationen wie diese zunutze machen, um an Bargeld oder Wertgegenstände zu kommen. Man solle nie unbekannte Personen in seine Wohnung lassen oder Geld übergeben. Zudem melden sich seriöse Sozialinstitutionen sowie hilfsbereite Menschen vorher an. (dzc)

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