Wegen neuer Variante
Wieder mehr Covid-Patienten in Schweizer Spitälern

Die neue Covid-Variante BA.2.86 hat laut dem Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Winterthur das Potenzial, eine Infektionswelle auszulösen.
Publiziert: 24.09.2023 um 04:19 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2023 um 22:28 Uhr

In der Schweiz befinden sich wieder mehr Menschen wegen Corona im Spital. Grund dafür ist die neue Variante BA.2.86. Bei den Hospitalisierten handle es sich in der Regel um alte Menschen mit Komorbiditäten wie Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz, sagte Urs Karrer, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Winterthur, im Interview mit der «NZZ am Sonntag». 

«Seit Mitte August haben wir wieder konstant etwa vier bis sechs Patienten, die mit oder wegen Covid hospitalisiert sind», sagt Karrer. Inzwischen würden allerdings nur noch selten Menschen infolge einer Corona-Infektion sterben. Testen lassen sollten sich laut dem Ex-Vizepräsidenten der Covid-19-Task-Force vor allem über 65-Jährige und Jüngere mit chronischen Vorerkrankungen.

Risikopersonen sollen Impfung auffrischen

Die neue Corona-Variante breite sich bisher nicht besonders schnell aus, so Karrer. Auch sprächen bisherige Daten nicht dafür, dass sie zu schweren Verläufen führe. Karrer empfahl Risikopersonen und Menschen mit Long Covid eine Auffrischimpfung zur Risikoprävention. 

Urs Karrer, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Winterthur. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

«Ich erwarte nicht, dass sich über 75 Prozent der Bevölkerung innert kurzer Zeit infizieren, wie das im Winter 2022 der Fall war», so Karrer. «Aber ich glaube, dass Covid weiterhin das Potenzial hat, eine seriöse Welle zu verursachen, bei der sich 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung infizieren könnten. Das wird in den Spitälern, Altersheimen und Hausarztpraxen zu spüren sein. Bei Covid wäre ich nicht überrascht, wenn es bereits im November oder Dezember losginge.» (SDA)

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