Chaos im Letzi wegen «Besucherandrang»
GC ist schon mit 4000 Fans überfordert

Dank des Sieges vom Donnerstag stehen die Grasshoppers in der nächsten Europa-League-Runde. Trotzdem machte der Abend viele Fans der Zürcher sauer.
Publiziert: 23.07.2016 um 05:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:50 Uhr
Andrea Cattani

Ein Kassenschlager war die Partie von GC gegen Reykjavik nicht. Nur knapp 4000 Zuschauer verirrten sich am Donnerstagabend zum Quali-Spiel zur Europa League in den Zürcher Letzigrund. Doch das reichte, um vor und im Stadion für ein Chaos zu sorgen.

Lange Warteschlangen machten das Anstehen für eine Wurst selbst während der Partie zur Geduldsprobe. Nur gerade zwei Verpflegungsstände bedienten an diesem Abend einen Grossteil der Fans. Zuschauer berichten von über 20 Minuten Wartezeit für einen Snack. Viele verzichteten deshalb freiwillig auf den Znacht im Stadion. Zuvor mussten die Fans bereits an den Billettschaltern ewig ausharren.

Auch während des Spiels war viel Geduld gefragt.
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Was war los? Hat man in Zürich das Spiel gegen die Isländer vergessen?

Meterlange Schlangen und lange Wartezeiten nervten die Fans im Letzi
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Beim Grasshopper Club gibt man zu, dass nicht alles optimal lief bezüglich des Angebots für die Fans. Man sei vom Zuschauer-Andrang überrascht gewesen.

«Die frühen Qualifikationsrunden für diesen Wettbewerb sind in der Regel keine Knüller. Der Ticketvorverkauf lief entsprechend schlecht», sagt GC-Mediensprecherin Soraya da Fonseca auf Anfrage. Dass dann doch noch mehr Leute ins Stadion kamen, habe man nicht vorhersehen können. «Wir verkauften an der Tageskasse so viele Tickets wie sonst gegen den FC Basel», erklärt de Fonseca.

Gratis-Eintritt als Entschuldigung

Zusammen mit dem Catering-Unternehmen ZfV, welches für die Verköstigung im Stadion Letzigrund zuständig ist, hat man sich deshalb im Vorfeld der Partie auf viel zu wenig Fans eingerichtet.

Auch im Innern des Stadions schien noch nicht alles ganz bereit gewesen zu sein für das erste GC-Heimspiel der neuen Saison. Nach dem Konzert von Beyoncé vor einer Woche blieben die Sitzplätze auf der Gegentribüne geschlossen. Und die üblicherweise meterhohen Absperrgitter vor der Heimkurve waren noch nicht wieder montiert. Zudem fehlten auch rund um den Rasen die Werbebanden.

Im Inneren des Stadions sah auch nicht alles bereits aus fürs Spiel.
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Fonseca betont, dass das Sicherheitskonzept im Stadion trotzdem zu jeder Zeit erfüllt gewesen sei. Und auch die fehlenden LED-Tafeln für die Sponsoren seien bewusst weggelassen worden. «Der Aufwand einer Montage für dieses Spiel, welches auch nicht im Fernsehen übertragen wurde, wäre zu gross gewesen», erklärt die GC-Sprecherin.

Immerhin: Schon kurz vor Schluss des Spiels gegen Reykjavik hat man bei GC auf den Engpass bei den Trink- und Essständen reagiert. Über Lautsprecher informierte man die Fans, dass als Wiedergutmachung das gestrige Matchticket auch für das erste Saisonspiel am Sonntag gegen Lausanne gültig sein werde.

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