Geologe Beat Keller (61) erklärt den Bondo-Bergsturz
Darum wird man die Toten wohl nie finden

Geologe Beat Keller (61) aus Luzern erklärt, warum die Wahrscheinlichkeit, die acht Vermissten von Bondo GR zu finden, gleich null sei.
Publiziert: 27.08.2017 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:06 Uhr

Bagger und LKW bahnen sich ihren Weg durch die Geröllmassen bei Bondo GR. «Aktuell laufen noch keine Aufräum-, sondern noch immer Sicherungsarbeiten», sagt Roman Rüegg (47), Sprecher der Kantonspolizei Graubünden zu BLICK: «Heute Morgen wurden grössere Felsbrocken gesprengt, damit man sie besser wegräumen kann.»

Suche ist seit Freitagabend eingestellt

Beat Keller, Geologe aus Luzern, glaubt nicht, dass die Vermissten jemals gefunden werden.
Foto: zVg

Nach den acht Vermissten sucht man bereits seit Freitagabend nicht mehr. Von Ramon B.* (41) und Gisela N.* (46) aus Kestenholz SO fehlt immer noch jede Spur. Neben den zwei Schweizern gelten auch zwei Österreicher und vier Deutsche weiterhin als vermisst. Und das wird wohl auch so bleiben.

«Die Wahrscheinlichkeit, dass man noch irgendetwas von den Vermissten findet, ist gleich nahezu null», erklärt Beat Keller (61), Geologe aus Luzern. «Vier Millionen Kubikmeter Gestein stürzten in den letzten Tagen hinab. Da wird praktisch alles darunter zermalmt», so Keller. «Ein grosser Mensch hat ein Volumen von ungefähr 0,075 Kubikmeter. Es wäre schon ein grosser Zufall, wenn doch noch irgendwelche menschlichen Überreste in Bondo gefunden würden. Vor allem dort, wo die grössten Mengen Geröll ins Tal gestürzt sind», sagt der Experte weiter. (mko/hii)

Bagger und Lastwagen heute in Bondo GR.
Foto: Giancarlo Cattaneo

* Namen der Redaktion bekannt

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