Trauer-Formation für verunglückten F/A-18-Piloten
Der letzte Gruss für David G. (†27)

Heute haben Familie, Freunde und Staatsvertreter Abschied vom tödlich verunfallten Kampfjet-Piloten genommen. Die Luftwaffe erwies ihm die letzte Ehre.
Publiziert: 12.09.2016 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:48 Uhr
F/A-18-Piloten erweisen David G. die letzte Ehre
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Abdankungs-Feier in Payerne:F/A-18-Piloten erweisen David G. die letzte Ehre

Seit dem Kampfjet-Unfall im Sustengebiet sind zwei Wochen vergangen. Ein Fluglotse von Skyguide hatte eine zu tiefe Flughöhe angeordnet, Militärpilot David G. (†27) krachte in seinem F/A-18 in eine Felswand. Nicht nur die Militärkollegen, die ganze Schweiz nahm Anteil am traurigen Schicksal des jungen Westschweizer Piloten.

Nach der Trauerfeier verliessen Familie und Kollegen die Kirche und begaben sich zum Militärflugplatz Payerne.
Foto: Peter Gerber
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Heute mussten Familie, Freunde und Kollegen Abschied nehmen. Die bewegende Trauerfeier für David G. fand in der reformierten Kirche von Payerne VD statt. Hier war der Pilot stationiert gewesen und hier hatte er bis zuletzt auch gewohnt.

«Sein Tod hat uns wieder einmal bewusst gemacht, wie gefährlich unsere Mission ist»

Rund 800 Trauernde versammelten sich heute, darunter auch die Fliegerstaffel-Kollegen von David G. «Sein Tod hat uns wieder bewusst gemacht, wie gefährlich unsere Mission ist», sagte Luftwaffen-Chef Aldo C. Schellenberg in seiner Rede. «G. du wirst uns fehlen!» Seine Gedanken seien in diesem schweren Moment aber auch beim Skyguide-Fluglotsen und seiner Familie.

Letzter Gruss der Fliegerkollegen: Zwei Jets fliegen die «Missing Man»-Formation für David G.
Foto: Keystone/LAURENT GILLIERON

Nach der Trauerfeier verliessen Familie und Kollegen die Kirche und begaben sich zum Militärflugplatz Payerne. Von dort aus starteten zwei F/A-18-Piloten zu einem Überflug in der so genannten «Missing Man»-Formation. Die Jets überflogen den Ort des Geschehens. Einer brach aus der Formation aus. Dann blieb sein Platz leer.

Bewegende Worte in der Traueranzeige

Erst im vergangenen Jahr war der Militärpilot David G. zum Oberleutnant ernannt worden. Neben seinen Eltern hinterlässt er seine Freundin, einen Bruder und zwei Schwestern.

«David, du bist so hoch geflogen. So hoch, dass wir dich jetzt leider nicht mehr umarmen und küssen können», schrieben seine Liebsten in der Todesanzeige. 

Verunglückte auf einem Trainingsflug: F/A-18-Pilot Oberleutnant David G.
Foto: Zvg
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Und sie zitieren den französischen Schriftsteller Antoine St. Exupéry: «Ein Pilot stirbt nie. Er fliegt einfach weg und kehrt nicht mehr zurück.» Der Autor von «Der kleine Prinz» war selbst Flieger und ist im Zweiten Weltkrieg auf einem Aufklärungsflug ums Leben gekommen.

Zur Bergung des toten Piloten ist ein Helikopter der REGA im Einsatz.
Foto: Keystone
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Der Luftwaffenchef Aldo C. Schellenberg nahm an der Trauerfeier teil. Und auch der Chef der Flugsicherung Skyguide Daniel Weder.

Nicht aber Verteidigungsminister Guy Parmelin. Armeesprecher Daniel Reist sagte zu BLICK: «Wir müssen auch Gerechtigkeit walten lassen. Der Bundesrat kann nicht zur Beerdigung jedes Soldaten kommen.» (pfc)

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