Grossanlässe mit 1000 Personen ab Juli!
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Berset plant weitere Öffnungen
Grossanlässe mit 1000 Personen ab Juli!

Bereits ab Juli könnte der Bundesrat Anlässe mit bis zu 1000 Personen wieder zulassen. Und das, obwohl sich die epidemiologische Lage verschärft hat.
Publiziert: 18.04.2021 um 00:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2021 um 14:54 Uhr
Sven Zaugg und Simon Marti

Recherchen von SonntagsBlick zeigen, dass Alain Bersets Innendepartement dem Bundesrat bereits am Mittwoch ein Öffnungskonzept für Grossveranstaltungen vorlegen wird. Anschliessend sollen die Kantone konsultiert werden. Ein erster Entwurf geht – recht optimistisch – davon aus, dass ab Anfang Juli bis Ende August Anlässe mit bis 1000 Personen möglich seien. Ab September könnten demnach gar Veranstaltungen mit bis zu 5000 Besuchern erlaubt werden.

Diese Eckwerte seien erste Entwürfe und keineswegs in Stein gemeisselt, heisst es in Bern. Ohnehin hänge auch nach einem allfälligen Bundesratsbeschluss alles von der Entwicklung der Pandemie ab. Die Landesregierung wird sich also in jedem Fall die Möglichkeit vorbehalten, in alle Richtungen zu korrigieren. Das heisst: Ob im Sommer effektiv Grossveranstaltungen stattfinden, bleibt offen. Die Planung aber soll möglichst rasch beginnen können. Für die Veranstalter ist dies auch darum wichtig, weil sie auf diese Weise im Fall eines späteren Verbots von Anlässen zumindest Anspruch auf Entschädigung haben.

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Kommen die Lockerungen zu früh?

Angesichts der angespannten Lage erstaunt das Tempo, mit dem Bern wieder zurück zum Courant normal finden will. Schon am vergangenen Mittwoch hat der Bundesrat erste Lockerungen beschlossen. So dürfen am Montag Gartenbeizen, Kinos und Fitnesszentren wieder öffnen.

Alain Bersets Innen­departement will dem Bundesrat bereits am Mittwoch ein Öffnungskonzept für Grossveranstaltungen vorlegen.
Foto: keystone-sda.ch
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Für viele Experten kommen schon diese beschlossenen Öffnungsschritte zu früh – auch weil die Impfungen in der breiten Bevölkerung noch kaum einen Effekt zeigen. «Die beschlossenen Lockerungen bei steigenden Fallzahlen mit Covid-19 werden unnötig Kranke und Tote zur Folge haben», kommentierte die Epidemiologin Isabella Eckerle den Entscheid.

Ebenfalls für Unverständnis sorgt, dass der Bundesrat seine eigenen ursprünglich formulierten Öffnungskriterien ignoriert. Lediglich ein Richtwert ist im grünen Bereich – die Belegung auf den Intensivstationen. Alle anderen Werte haben sich seit Ostern verschlechtert.

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