Wer ist der Katzenquäler?
Büsi Yoschi in Bümpliz BE angeschossen

Zuerst wurde Yoschi von einem Auto angefahren. Dann fand die Tierärztin in seinem Körper zwei Projektile! Wie durch ein Wunder überlebte der Kater den Angriff und den Unfall. Sein Herrchen erstattet Anzeige.
Publiziert: 13.02.2019 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 09:03 Uhr

Der Schock bei Daniel Steiner sitzt immer noch tief. Sein geliebter Kater wurde letzte Woche in Bümpliz BE angefahren. Er fand seinen Yoschi danach schwer verletzt im Keller. «Er war in einem kritischen Zustand», sagt Steiner zu Radio Energy.

Im Tierspital kam dann aber etwas noch viel Schlimmeres heraus. «Die Tierärztin hat uns mitgeteilt, dass sie beim Röntgen auf allfällige Knochenbrüche zwei Projektile entdeckt hat, die unsere Katze seit einigen Wochen im Körper trägt», schreibt Steiner auf Facebook. Ein Katzenhasser hat mit einem Luftgewehr auf Yoschi geschossen! Wer das dem Vierbeiner angetan hat, weiss Steiner nicht.

«Er hat manchmal gezuckt»

Vom Vorfall habe Steiner nichts bemerkt. «Wenn wir ihn am Bauch gestreichelt haben, hat er manchmal gezuckt», sagt sein Besitzer. Da Yoschi in der Vergangenheit hin und wieder Streitereien mit anderen Katzen hatte und kleine Verletzungen davon trug, hatte der Besitzer angenommen, dass das der Grund für Yoschis Reaktion sei.

Kater Yoschi musste zum Tierarzt, nachdem er angefahren worden war. In seinem Körper fand die Ärztin aber auch noch zwei Projektile.
Foto: Facebook
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Die Tierärztin Anna-Lena Neuheuser von der Kleintierpraxis Laupeneck sagt zu «20 Minuten», dass es durchaus möglich sei, keine Spuren zu bemerken. Die Haut könne sich bei kleinen Schrotkügelchen innert 24 Stunden wieder verschliessen und somit würde man auch kein Blut entdecken.

«Es ist ein beklemmendes Gefühl»

Steiner sagt: «Wir sind einfach geschockt, dass in unserer Nachbarschaft jemand ist, der auf Tiere schiesst.» Dass die Katze in einen Autounfall verwickelt werden könnte, habe man immer im Hinterkopf, weil sie an einer befahrenen Strasse wohnen. «Aber wir hätten uns nie denken können, dass jemand in unserem Quartier auf ein Tier schiessen könnte», sagt er. «Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl.»

Er hat in der Zwischenzeit bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. «Bei uns ist die Anzeige eingegangen und wir gehen solchen Hinweisen sehr genau nach», bestätigt eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern gegenüber BLICK. Steiner will ausserdem in der Nachbarschaft auf den Vorfall aufmerksam machen und Flugblätter verteilen. «Wir wollen die Person ausfindig machen!»

Yoschi wird überleben

Yoschi hatte Glück im Unglück. Die Projektile haben keine lebenswichtigen Organe getroffen. Eins steckte im Bauchfett und das andere in einem Muskel fest. Nach seinem Aufenthalt auf der Intensivstation ist der Kater mittlerweile wieder zu Hause. «Er hat sich schon ein bisschen erholt», sagt Steiner zu Radio Energy.

Yoschi esse wieder und mache einen aufgeweckten Eindruck. Sieben Wochen muss das Tier nun im Laufgitter bleiben und sein gegipstes Bein schonen. Steiner schreibt auf Facebook: «Wir versuchen es ihm, so gemütlich wie möglich einzurichten.» (man)

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