Wegen Trockenheit in der Schweiz
Schneider-Ammann eilt den Bauern zu Hilfe

Weil das Gras wegen der Trockenheit nicht mehr wächst, müssen Bauern schon jetzt Winterheu verfüttern. Das soll nun billiger werden, hat Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann beschlossen.
Publiziert: 06.08.2018 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:52 Uhr

Um die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit zu mildern, hat Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) beauftragt, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, die den Bauern helfen sollen. Konkret sollen die Zölle für Raufutter gesenkt werden. Denn in einzelnen Regionen ist es bei der Heuernte zu Engpässen gekommen. So wie bei Bauer Köbi Büsser (55), den BLICK letzte Woche besucht hat.

Zollsenkungen sollen Preisanstieg ausgleichen

Aus dem Inland können Landwirte daher kaum mehr Heu zukaufen – und aus dem europäischen Ausland auch kaum, da es dort ebenso trocken ist. Das hat die Preise in die Höhe getrieben. Dem will Schneider-Ammann mit Zollsenkungen für Heu und Silomais entgegenwirken. Diese würden die gestiegenen Importpreise teilweise kompensieren.

Da die Trockenheit in Einzelfällen zu ausserordentlichen finanziellen Belastungen für die Bauernbetriebe führt, stellt Schneider-Ammann zudem zinslose Betriebshilfe-Darlehen zur Verfügung, wenn Landwirte wegen Ernteausfällen nicht mehr flüssig sind.

Ausnahme für Subventionen

Bei den Direktzahlungsbestimmungen haben verschiedene Kantone wegen der grossen Trockenheit in den Monaten Juni und Juli bereits Ausnahmen erlassen. Das heisst: Um Subventionen zu erhalten, müssen Landwirte in den betroffenen Gebieten nicht mehr alle Voraussetzungen voll erfüllen. So dürfen sie ihre Tiere nun auch auf extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen sowie von Rotationsbrachen weiden lassen.

Kommt nun die Ernteversicherung?

Mit dem Klimawandel nehmen Wetterextreme zu – das weiss auch Schneider-Ammann. Trockenperioden werden länger, Niederschläge und Gewitter heftiger. Damit steigt auch das Ertragsrisiko. Hinzu kommt das höhere Risiko von Preisschwankungen bei Wetterextremen in anderen Weltgegenden. Der Bundesrat wird deshalb im Rahmen der nächsten Agrarreform auch die Fragen der Ernteversicherungen behandeln. Derzeit erstelle das BLW dazu eine Studie. Resultate sind frühestens im kommenden März zu erwarten. (sf)

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