Tod in Kandersteg BE
Wingsuiter (†28) stirbt live auf Facebook

Ein italienischer Wingsuiter (†28) springt in die Tiefe und überträgt den Sprung live auf Facebook. Er endet tödlich. Der Sprung fand in Kandersteg BE statt.
Publiziert: 26.08.2016 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:33 Uhr

Das Video beginnt harmlos. Der Italiener Armin S. (†28) macht sich bereit für einen Wingsuit-Flug. Via Facebook Live filmt er sich dabei. Kurz vor dem Absprung sagt er in die Kamera: «Heute fliegt ihr mal mit. Aber ihr hört nur was. Ich steck euch ein. Tschau.» Dann packt er das Handy in die Tasche.

Von da an sieht der Zuschauer nichts mehr, sondern hört nur noch den Ton. Doch dieser ist umso verstörender.

So hört man wie Armin S. abspringt, hört den Luftzug. Dann ein Schrei und Geräusche eines Sturzes. Dann ist Stille, nur das Glockengeläut von Kühen ist zu hören.

Armin S. vor seinem Todessprung, den er live auf Facebook übertragen hat.
Foto: Facebook

«Beweg dich wenigstens...»

Seine Freunde verfolgen das Ganze live mit. «Was ist da los?», «Armin, schreib oder sag irgendwas», «Beweg dich wenigstens, dass man es rascheln hört» und «Ich mach mir wirklich Sorgen» sind die ersten Kommentare. Auch seine Mutter und sein Bruder bitten die Zuschauer: «Wo ist er? Und was ist passiert? Könnte ich Infos haben...». Wenig später kommen die ersten Trauerbekundungen. «Du warst ein toller Mensch und Freund. Fly Free.»

Gemäss den Ermittlungen der Kantonspolizei Bern hatte sich S. alleine zum «Alpschelehubel» begeben, um von dort mit seinem Wingsuit in die Tiefe zu springen. Er sei dann in Schwierigkeiten geraten und abgestürzt. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod von S. feststellen.

Laut einem Bekannten lebte Armin S. in Freiburg im Breisgau und hatte ein kleines Kind. «Er war ein erfahrener Fallschirmspringer, flog aber erst seit einem Jahr mit dem Wingsuit», sagt er zu BLICK. (sas/stj)

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