Rega-Rettung im Kanton Bern
Skitourenfahrer stürzt in Gletscherspalte

Ein Skitourenfahrer stürzte am Dienstag unterhalb des Gwächtenhorns im Kanton Bern in eine Gletscherspalte. Die Rega konnte ihn unterkühlt und mit leichten Verletzungen retten.
Publiziert: 24.03.2021 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 13:54 Uhr

Zwei Skitourenfahrer waren am Dienstagmittag auf der Abfahrt beim Gwächtenhorn im Kanton Bern unterwegs, als einer von ihnen plötzlich verschwand. Er war in eine Gletscherspalte gestürzt. Zuerst blieb er kopfüber an den Ski hängen, dann stürzte er weiter ab und blieb in rund 15 Metern Tiefe stecken.

Via Rega-App alarmierte sein Begleiter sofort die Rega-Einsatzzentrale. Zur Rettung des Verunfallten bot die Rega-Einsatzleiterin neben der Crew der Basis Wilderswil auch zwei Bergretter des SAC sowie den Trainingshelikopter der Rega für den Transport von Rettungsmaterial auf. Dieser befand sich zum Zeitpunkt der Alarmierung ebenfalls startbereit auf der Basis Wilderswil, da ein Rega-Nachwuchspilot unter Aufsicht des Fluglehrers zu einem Ausbildungsflug im Gebirge starten sollte, wie die Rega in einer Mitteilung schreibt.

Nachdem die beiden Bergretter mit dem Material am Unfallort abgesetzt wurden, konnten sie sich am Spaltenrand sichern. Einer von ihnen seilte sich anschliessend zum verunfallten Tourenfahrer in die Spalte ab. Dort gelang es ihm trotz engsten Platzverhältnissen, dem Verunfallten das Bergedreieck anzulegen, das für die Evakuation von leichtverletzten Patienten in aufrechter Haltung verwendet wird.

Ein Skitourenfahrer stürzte unterhalb des Gwächtenhorns in diese Gletscherspalte.
Foto: Rega
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Skitourenfahrer aus der Spalte geflogen

Um die beiden aus der Spalte zu ziehen, war Teamarbeit gefragt: Während der Pilot den Rettungshelikopter stabil über der Spalte in der Luft hielt, liess der Rettungs-sanitäter hinten an der offenen Seitentüre den Haken der Rettungswinde zentimetergenau in die Spalte hinunter in die Hände des Retters. Nach dem Einhängen im Bergedreieck und «Gstältli» konnten die beiden schliesslich an der Rettungswinde gemeinsam aus der Spalte geflogen werden.

Nach einer Zwischenlandung auf dem Sustenlimi ganz in der Nähe und der medizinischen Versorgung durch die Rega-Notärztin wurde der Skitourenfahrer mit leichten Verletzungen und einer Unterkühlung im Rettungshelikopter ins nächste Spital geflogen. Im Trainingshelikopter transportierte der Nachwuchspilot die beiden Bergretter und die Begleitperson hinunter ins Tal. (jmh)

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