Abdesalem L. tötete den Berner in Brüssel
Erstmals spricht die Familie von Terror-Opfer Patrick L. (†60)

Am Montagabend starb Patrick L. aus dem Kanton Bern auf schreckliche Art und Weise: Ein tunesischer, islamistischer Terrorist erschoss ihn in Brüssel. Nun äussert sich erstmals seine Familie zur Tragödie.
Publiziert: 17.10.2023 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2023 um 15:49 Uhr

«Uns fehlen die Worte», schreiben die Geschwister von Patrick L.* (†60). Der tunesische Terrorist Abdesalem L.* (†45) tötete am Montagabend in Belgiens Hauptstadt Brüssel zwei schwedische Fussballfans. Eines der beiden Todesopfer war Patrick L.

Der schwedische Fussballfan lebte mit seiner Familie im Kanton Bern. Er arbeitete bei den SBB und war Fussball-Juniorencoach.

Grosser Fan der Schweden-Nati

Und: L. war ein langjähriger Unterstützer der schwedischen Fussball-Nationalmannschaft, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen: Er ist mit dem Schweden-Trikot im Stadion zu sehen. Dann jubelt er mit Schweden-Schal im Wohnzimmer. Neben ihm sitzt ein Hund.

Patrick L. (†60) wurde am Montagabend in Brüssel getötet.
Foto: Privat
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Der Getötete war aber nicht nur stolz auf die Nationalmannschaft seines Landes, sondern auch auf seine Nachkommen: Auf einem Foto trägt er sein Enkelkind im Arm und lacht. 

Doch das Gesicht von L. wird nie mehr lachen. Und es wird auch nicht das kleine Kind gross werden sehen. Denn noch bevor das Spiel der Schweden in Brüssel beginnt, verliert L. sein Leben.

Video zeigt Abdesalem L. beim Laden seiner Waffe
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Attentat in Brüssel:Video zeigt Abdesalem L. beim Laden seiner Waffe

In einem Schreiben, das dem schwedischen TV-Sender SVT vorliegt, äussern sich die Geschwister des Opfers erstmals zum Verlust: «Patrick war ein wunderbar warmherziger, humorvoller und fürsorglicher Vater, Ehemann, Bruder, Grossvater und Onkel. Seine geliebte Familie stand immer an erster Stelle.» Die Familie ist zutiefst schockiert. «Unser Bruder existiert nicht mehr. Uns fehlen die Worte», schreiben die Geschwister.

Die Hinterbliebenen erinnern sich im Schreiben auch an L.s unbändige Liebe zum Fussball. Er sei ein grosser Fan gewesen, der nicht nur seine Nationalmannschaft in guten und schlechten Zeiten verfolgte, sondern den gesamten Fussball. «Das Schweden-Trikot hatte er immer an.»

Terrorist ruft «Allahu Akbar»

Der Mann, der ihn und einen anderen Fussballfan tötete, rauschte mit einem Roller zur Ecke Sainctelette-Platz/Boulevard d'Ypres. Der Tunesier trägt eine orange Jacke. Mit einem Gewehr schiesst er auf ein Taxi. Ein Fahrgast stirbt. 

Keine 50 Meter weiter findet er sein nächstes Opfer: Er schiesst auf einen weiteren schwedischen Fussballfan. Der Getroffene geht zu Boden. Der islamistische Terrorist feuert weiter. Dann haut Abdesalem L. mit dem Roller ab – und schreit «Allahu Akbar».

Die Familie hat Blick die Erlaubnis erteilt, ein Foto von Patrick L. unverpixelt zu zeigen.

* Name bekannt 

Dieses Video soll den Täter in Brüssel zeigen
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Auf Roller in oranger Weste:Dieses Video soll den Täter in Brüssel zeigen
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