Pilot funkte kurz vor Braunwald-Absturz noch «Mayday!»
Flugzeug stürzte fast auf Bergbeiz

In Braunwald ist gestern ein Kleinflugzeug mit zwei Insassen abgestürzt – und krachte dabei fast in das Bergrestaurant. Beide Insassen kamen ums Leben.
Publiziert: 12.09.2017 um 22:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:40 Uhr

Ein einmotoriges Flugzeug stürzte gestern Abend oberhalb von Braunwald GL ab. An Bord waren zwei Deutsche im Alter von 64 und 76 Jahren. Sie kamen beim Absturz ums Leben.

Neue Bilder der Kantonspolizei Glarus zeigen nun, dass die Maschine fast auf die Bergbeiz Gumen stürzte. Die Maschine zerschellte etwa 30 Meter daneben – zwischen einem Skilift, einer Bergstation und der Beiz. Ob sich noch Menschen im Berggasthaus befunden hatten, ist derzeit unklar.

Die Absturzstelle liegt nur wenige Meter von der Bergbeiz Gumen und der Bergstation entfernt.
Foto: Google Maps

Pilot setzte vor Absturz einen Notruf ab

Der jüngere Mann an Bord dürfte das Kleinflugzeug pilotiert haben, beim 76-Jährigen handelt es sich laut Polizei vermutlich um den Passagier.

Das Flugzeug zerschellte knapp neben dem Berggasthaus Gumen in Braunwald GL.
Foto: Kapo GL
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Kurz vor dem Absturz funkte der Pilot noch das internationale Notrufsignal «Mayday, Mayday», wie Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa zu BLICK sagt. «Unmittelbar danach verschwand das Flugzeug vom Radar.» Die Fluglotsen boten darauf sofort die Rettungskräfte auf.

Feuerwehr, Polizei und Rega (mit zwei Helikoptern) begaben sich unverzüglich ins Absturzgebiet auf rund 1900 Metern über Meer. Die beiden Insassen des Flugzeugs konnten aber nur noch tot aus dem Flugzeugwrack geborgen werden.

Die einmotorige, in Deutschland gemeldete Maschine «Mooney M20K» war in Donaueschingen in Baden-Württemberg gestartet und war unterwegs zur Region Albegna im Süden der Toskana.

Wetter für Sichtflug geeignet

Die Unfallursache ist noch nicht klar. Das Wetter war zwar nicht perfekt, laut Skyguide-Sprecher Barrosa aber waren die Bedingungen für einen Sichtflug erfüllt.

Die Tatsache, dass der Pilot noch ein «Mayday» absetzen konnte, deutet darauf hin, dass der Pilot nicht im Nebel ins Gelände flog, sondern den Absturz kommen sah. Die Ursache des Absturz klärt nun die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST ab. (sas/neo)

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