Freund über Martin G. (†39), den Todesschützen von Staranwalt Wagner
«Greni war ein liebevoller und geduldiger Vater»

Rünenberg BL steht nach der Schreckenstat mit zwei Toten immer noch unter Schock. Nachbar Martin G.* (†39) erschoss Star-Anwalt Martin Wagner (†57) in seiner Villa. Jetzt spricht ein Freund des Todesschützen im BLICK.
Publiziert: 30.01.2018 um 21:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:35 Uhr
Martin Wagner († 57) wurde am 28. Januar 2018 in seinem Haus in Rünenberg BL erschossen.
Foto: KEYSTONE
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Dominique Rais

Die Baselbieter Gemeinde Rünenberg BL wird nach den tödlichen Schüssen auf Star-Anwalt Martin Wagner (†57) von Trauer und Fassungslosigkeit beherrscht. «Seit der Tat steht ein ganzes Dorf unter Schock», sagt ein Freund des Todesschützen Martin G.* (†39) zu BLICK.

Wie viele andere im Dorf kann auch der Freund des Täters nicht nachvollziehen, wie es überhaupt so weit kommen konnte. «Wir sind im gleichen Dorf aufgewachsen und waren zusammen beim TV Rünenberg», sagt der Vereinskollege. Er ist sich sicher: «Was Martin getan hat, muss eine Kurzschlusshandlung gewesen sein.» Schliesslich sei der 39-Jährige ansonsten ein durch und durch «korrekter Mensch» gewesen.

Deshalb nannten Freunde den Todesschützen «Greni»

Dass der 39-Jährige zu solch einer brutalen Tat imstande sein könnte, ist für G.'s Vereinskollegen schlicht unbegreiflich: «Greni war ein liebevoller und geduldiger Vater», sagt er.

Den Spitznamen «Greni» habe der Todesschütze von seinen einstigen Vereinskollegen bekommen. Eine Anlehnung an M.'s Zeit bei der Schweizer Armee, wo er als Grenadier diente. Laut dem Freund soll G. einen Dienstgrad auf der Stufe eines höheren Unteroffiziers gehabt haben.

Seine Frau wusste nichts von einer zweiten Waffe

Wie beim Schweizer Militär üblich, hatte auch Martin G. als Armeeangehöriger ein Sturmgewehr. Dieses soll er allerdings auf Drängen seiner Frau abgegeben haben. «Dass er noch eine andere Waffe hatte, wusste sie nicht», so eine Vertraute der Frau des Täters.

Auf Anfrage von BLICK bestätigt Armeesprecher Daniel Reist, dass Grenadiere mit einem Dienstgrad eines höheren Unteroffiziers über eine Zweitwaffe verfügen. Im Fall der Schweizer Armee handelt es sich dabei um eine SIG P220, eine halbautomatische Pistole. Hat G. mit dieser den dreifachen Familienvater Martin Wagner (†57) erschossen? Die Staatsanwaltschaft will sich auf Anfrage derzeit zur Tatwaffe nicht äussern. 

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