Es sind lustige Szenen, die sich im Zoo Basel abspielen. Seit einigen Monaten fällt der Elefant Tusker immer wieder auf. Nicht aber, weil er den anderen Tieren Probleme bereiten würde, sondern weil er ein leidenschaftlicher Hochstapler ist.
Er schnappt sich herumliegende Baumstämme und balanciert sie auf andere Baumstämme oder auf Steine.
«Es handelt sich für Tusker um ein Spiel»
«Wir konnten in den letzten Monaten oft beobachten, wie Tusker diesen Balanceakt vorführt», sagt Corinne Moser (40), Leiterin Kommunikation des Zoos Basel zu Blick. Tusker sei einer, der Herausforderungen liebe.
Ob der Elefant mit der Stapelei etwas ausdrücken will, weiss der Zoo nicht. «Wir betrachten unsere Tiere als Wildtiere und möchten nicht beginnen, sie psychologisch zu analysieren», so Moser. «Wir glauben, dass es sich für Tusker um ein Spiel und eine Beschäftigung handelt».
Er gilt als erfolgreichster Zuchtbulle Europas
Tusker, ein afrikanischer Elefant, stiess im April 2021 zum Zoo Basel. Als Elefantenbulle kommt ihm eine sehr wichtige Rolle zu. Er muss für Nachwuchs unter den Elefanten sorgen. Denn: Die Geburtenrate von Afrikanischen Elefanten in europäischen Zoos ist niedrig, wie der Zoo Basel schreibt. Es gilt also, diese anzukurbeln.
Bereits in seinen vorherigen Zoostationen war Tusker für die Fortpflanzung unter den Elefanten zuständig. Im deutschen Zoo Wuppertal zeugte er 13 Jungtiere von vier verschiedenen Müttern.
2019 wechselte Tusker dann in die Niederlande nach Rhenen. Auch dort erfüllte er seine Pflicht tadellos. Kein Wunder, gilt er mittlerweile als einer der erfolgreichsten Zuchtbullen Europas.
Nun erhofft sich auch der Zoll in Basel, dass Tusker bei den Elefantenkühen gut ankommt. Zwar seien seit Tuskers Ankunft noch keine Jungtiere geboren worden, Hoffnungen darf sich der Zoo aber dennoch machen.
Mit 30 Jahren steht Tusker in seiner Blütezeit. Afrikanische Elefanten werden normalerweise bis zu 70 Jahre alt. Er hat also noch ein paar gute Jahre vor sich.
«Kann gut sein, dass Tusker Besucher in den Zoo lockt»
Für die Besucher des Zoos ist der Elefant nun der neue Star. Mit seiner Stapelei sorgt er für Begeisterung. Das ist auch Corinne Moser nicht entgangen. «Ich habe von einem der Zoo-Mitarbeiter sogar ein Video zugeschickt bekommen, auf dem die Besucher für Tusker klatschen.»
Auf die Zuschauerzahlen hat der Elefant aber noch keinen Einfluss. Jetzt, da die Corona-Massnahmen ausser Kraft sind, könne sich das allerdings ändern. «Es kann gut sein, dass Tusker in der nächsten Zeit Besucher in den Zoo locken könnte», sagt Moser.
Wer Tuskers Spiele aus nächster Nähe erleben will, der sollte das besser bald tun, denn in einem Jahr ist der Spass bereits wieder vorbei. Der Grund dafür ist das europäische Erhaltungszuchtprogramm.
Dieses zooübergreifende Projekt zur koordinierten Züchtung von Wildtieren, sieht vor, dass Tusker auch in anderen europäischen Zoos für Nachwuchs sorgen soll. Als nächste Station ist ein Zoo in Spanien vorgesehen. (ced)
