Autofahrer aufgepasst!
Der Saharastaub bringt Blutregen

Der Saharastaub sorgte in den vergangenen Tagen für Staunen. Einen orangefarbenen Himmel hat man schliesslich nicht alle Tage. Dieses Jahr zirkulierte aber besonders viel Staub in der Luft. Was steckt dahinter?
Publiziert: 16.03.2022 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2022 um 21:39 Uhr

In den vergangenen Tagen wurde die Schweiz mit derart viel Saharastaub eingepudert, dass der Himmel sich kurzerhand orange färbte. Ein Highlight für jeden Hobbyfotografen. Zahlreiche Bilder, eins spektakulärer als das andere, kursieren zurzeit im Netz.

Obwohl Saharastaub in der Schweiz nichts Aussergewöhnliches ist, ist die Menge an Staub dieses Jahr bemerkenswert. «In der Schweiz ist Saharastaub im März durchschnittlich 30 Stunden lang in der Atmosphäre nachweisbar», sagt Michael Eichmann von Meteonews zu Blick. Bereits jetzt ist klar: Dieses Jahr wird der Wert deutlich höher ausfallen.

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Spektakuläre Aufnahmen:Sahara-Staub sorgt für magischen Sonnenaufgang
Aussergewöhnlich: In den vergangenen Tagen verfärbte sich der Himmel in der ganzen Schweiz orange.
Foto: keystone-sda.ch
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Tiefdruckgebiet in der Sahara als Auslöser für den Staub

Seinen Ursprung hat der Staub, wie es der Name sagt, in der Sahara-Wüste. Wenn dort durch ein Tiefdruckgebiet genügend Staub aufgewirbelt wird, gelangt dieser in die Atmosphäre. «Weil das Tief sehr ausgeprägt war, hatte es schlussendlich auch mehr Staub in die Atmosphäre», fasst Eichmann zusammen.

Bis zu 110 km/h schnell hätten die Winde gewirbelt. Durch die Windströmung trieb der Staub zuerst nach Spanien, dann nach Frankreich und gelangte schliesslich in die Schweiz.

Wegen der hohen Dichte an Saharastaub ist bereits die Frage aufgetaucht, ob der Staub sich negativ auf die Luftqualität auswirke. «Gesundheitsschädigend ist der Staub nicht. Höchstens Asthmatiker könnten eventuell etwas spüren.» Doch auch für sie bestünde laut Eichmann keine unmittelbare Gefahr.

Gefahr besteht allerdings für Autoliebhaber. Denn für Donnerstag ist Regen angesagt. Allerdings kein gewöhnlicher Regen. Denn: In Kombination mit dem vielen Staub in der Luft kommt es zum sogenannten Blutregen. Dieser lässt das Regenwasser rötlich färben.

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Am Freitag ist das Spektakel vorbei

«Wird das Auto durch den Regen nass, sollte man es auf keinen Fall einfach mit einem Lumpen abwischen. Die kleinen Staubteilchen sind derart scharfkantig, dass es so leicht zu Kratzern kommen könnte» rät Eichmann. Besser ist eine komplette Autowäsche.

Wer sich am Saharastaub noch nicht sattgesehen hat, kann sich immerhin noch zwei Tage daran erfreuen. Ab Freitag herrscht dann wieder «Normalbetrieb». «Durch die erwartete Bisenlage von Ende Woche wird auch der Saharastaub von uns weg getrieben.»

Es dürfte dieses Jahr aber nicht das letzte Mal sein, dass sich der Himmel orange verfärbt. Eichmann: «Typischerweise tritt Saharastaub nebst im Frühling auch im Herbst auf.» (ced)

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