Bund holt 750 Schweizer zurück – wegen Corona gestrandet
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Aus Südamerika
Bund holt 750 Schweizer zurück – wegen Corona gestrandet

Bis am Donnerstagmorgen holt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in zunächst drei Flügen rund 750 in der Schweiz wohnhafte Personen nach Hause zurück. Sie hatten wegen der Coronakrise in Südamerika festgesessen.
Publiziert: 24.03.2020 um 14:05 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 17:46 Uhr

Die Corona-Krise liess Hunderte Schweizer Touristen im Ausland stranden. Zuerst hiess es, dass jeder selber schauen muss, wie er zurück in die Heimat kommt. Nun gibt es doch eine Rückhol-Aktion für in Südamerika Gestrandete. In Zusammenarbeit mit Edelweiss hat das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) drei Flüge für rund 750 Schweizer organisiert.

Der erste Rückholflug ist am Dienstagnachmittag am Flughafen Zürich gelandet. Die Maschine kam aus Costa Rica. Zur Mission abgeflogen war es von Zürich aus am Sonntag. Die Rückholaktion ist die grösste in der Geschichte der Schweiz.

Eine spezielle Kontrolle wird die Rückkehrer am Flughafen Zürich nicht erwarten. Dort werden zwar die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) umgesetzt.

Bis am Donnerstagmorgen holt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in zunächst drei Flügen rund 750 in der Schweiz wohnhafte Personen nach Hause zurück.
Foto: THOMAS LUETHI
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Eine Befragung der Passagiere, Fiebermessen oder Ähnliches ist aber nicht vorgesehen, wie der Flughafen Zürich auf Anfrage von BLICK sagt. Plakate des BAG seien aufgehängt worden und über 300 Schutzscheiben bei Check-in, Informationsschaltern und weiteren Stationen zum Schutz der Mitarbeitenden und Passagiere montiert

Schweizer sitzt in Hostel fest

Weitere Landungen von Rückholflügen erwartet das EDA am Mittwoch- und Donnerstagmorgen. Ein Flugzeug aus Bogotà in Kolumbien soll am Mittwoch um 7.45 Uhr in Zürich eintreffen. Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Lima in Peru sollen am Donnerstag um 9.20 Uhr landen. Die Heimgekehrten müssen zehn Tage in Quarantäne.

Bis am Donnerstagmorgen will das EDA in drei Flügen insgesamt rund 750 in der Schweiz wohnhafte Personen nach Hause zurückholen.

Aber nicht alle in Südamerika Gestrandeten sitzen in dem Flieger. Manche sitzen weiterhin fest. So zum Beispiel ein Leser, der sich aus Cusco meldet. Das Hostel, in dem er gerade ist, steht unter Quarantäne. Heisst für den Schweizer: Weiter in Peru ausharren. Für wie lange, ist noch unklar.

Klar ist dagegen: In den kommenden Wochen plant das EDA Dutzende zusätzliche Flüge nach Lateinamerika, Asien und Afrika. Im Vordergrund stehen zunächst Destinationen auf diesen drei Kontinenten. Die entsprechenden Länder wird das EDA bekannt geben, sobald die Abklärungen mit den Airlines getroffen und die diplomatischen Vertretungen vor Ort Bescheid wissen.

Bund finanziert die Charterflüge

Um die Repatriierung zu koordinieren und Synergien zu nutzen, arbeitet das EDA mit anderen Ländern zusammen. Gewisse Flüge organisiert die Schweiz selbst, andere zusammen mit Partnerstaaten.

Damit sei es zu früh, um die Kosten der Aktion zu beziffern. Die Schweiz gehe «sehr kostenbewusst» vor, versichert das Departement. Der Bund finanziert die Charterflüge vor. Die heimkehrenden Touristinnen, Touristen und Geschäftsreisenden müssen aber einen Teil der Kosten übernehmen. Dieser Anteil dürfte sich in der Grössenordnung eines normalen Flugtickets bewegen.

Mehrere Zehntausend Reisende aus der Schweiz sind nach Schätzungen des EDA derzeit im Ausland. Der Bundesrat forderte sie vergangene Woche dazu auf, in die Schweiz zurückzukehren. Rund 17'000 registrierten ihre Reise bislang auf der Travel Admin App.(SDA/jmh)

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