Archäologie
Überreste eines spätrömischen Kamelkiefers in Basel ausgegraben

Bei archäologischen Grabungen im Basler Spiegelhof, dem Sitz des Justiz- und Sicherheitsdepartements Basel-Stadt, sind Teile eines spätrömischen Kamelknochens entdeckt worden. Die Überreste lagen unterhalb einer neu entdeckten römischen Strasse.
Publiziert: 19.12.2018 um 14:47 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2018 um 14:26 Uhr

Schon beim Bau des Gebäudes von 1937 bis 1939 waren bei Ausgrabungen Kieferfragmente und eine Speiche entdeckt worden, wie das Basler Präsidialdepartement am Mittwoch mitteilte. Untersuchungen zeigten nun, dass die neu entdeckten Kieferfragmente vom selben Tier stammen. Damit konnte der über 1500 Jahre alte Unterkiefer wieder zusammengefügt werden.

Seltener Fund

Funde von Kamel- und Dromedarknochen aus römischer Zeit sind in der Schweiz selten, wie es weiter heisst. Weitere Knochen wurden bislang in Vindonissa und Augusta Raurica entdeckt. Wie genau das Kamel in spätrömischer Zeit nach Basel kam ist unklar. Die Tiere wurden als Reit- und Lasttiere eingesetzt.

Welche Funktion die im Bereich des heutige Spiegelhofs gelegene spätrömische Siedlung hatte ist ebenfalls noch nicht geklärt. Archäologen gehen jedoch gemäss Mitteilung davon aus, dass sich an der Mündung des Birsigs in den Rhein eine Strassenstation oder ein Warenumschlagplatz befand.

Die Teile des Kamelunterkiefers - gefunden mit rund 80 Jahren Abstand - passen aneinander. Das hellere Stück in der Mitte stammt aus der Altgrabung.
Foto: ZVG/Philippe Saurbeck, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
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