Affenhitze, Wespenplage und Seekuheinsatz
Das war der Sommer 2017

Die Hitze zwang uns in die Knie, die Gewitter liessen uns zittern: Es war ein ereignisreicher Sommer. BLICK lässt ihn noch einmal Revue passieren.
Publiziert: 31.08.2017 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:02 Uhr
In einer Badi lässt sich die Hitze am besten aushalten.
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Affenhitze, Wespenplage und Unwetter:So war der Sommer 2017
Roman Rey

«Itz isch dä Summer verbi, chum ischs häu nachtets ii» – heisst es im Patent-Ochsner-Lied «Seemanns Wärmuet». So dramatisch ist die Lage zwar noch nicht, aber: Die heissesten Tage haben wir hinter uns, es zieht eine Kaltfront auf (BLICK berichtete) und morgen Freitag beginnt aus meteorologischer Sicht der Herbst.

Ein guter Moment, um den schwindenden Sommer noch einmal Revue passieren zu lassen. Erstmal die Zahlen: Gemäss «Meteoschweiz» war es der drittwärmste seit Messbeginn im Jahr 1864. Heisser waren nur der legendäre Hitzesommer von 2003 und der von 2015. Im Juni und Juli wurde das Land mit überdurchschnittlich viele Sonnenstunden gesegnet.

Schön wars: Vor allem der Juni hatte viele Hitzetage, die zum Baden einluden. Zum Beispiel in die Aare in Bern.
Foto: ANTHONY ANEX
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Davon profitierten die Badeanstalten. In Zürich und Bern wird der Badi-Sommer zu einem der besten der Geschichte – nach den beiden Rekord-Jahren 2003 und 2015. In Bern verzeichnete das Sportamt rund eine Million Eintritte, in Zürich sind es gut 1,6 Millionen, berichtet «Radio Energy».

Vor allem die Hitzewelle Mitte Juni sorgte im ganzen Land wortwörtlich für rote Köpfe. Es wurde so heiss, dass in Zürich auf der Limmat keine Panoramaboote mehr fuhren – in den Schiffen mit Glasdächern würde es unerträglich heiss werden. Ebenfalls in Zürich fielen rund 30 Ampeln aus, weil die Hitze ein Bauteil kaputt machte. 

Gewitter und Wespen

Nach der Mega-Hitze folgte das Mega-Gewitter. BLICK-Leservideos zeigen, wie Ende Juni ein Sturm in Zug wütet und alles wegfegt, das nicht niet- und nagelfest ist. «Der Sturm riss alles weg, entwurzelte Bäume und beschädigte Kaffees. Ich war geschockt von der unglaublichen Kraft des Gewitters», sagte ein Leser.

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Auch dieses Jahr belästigten Wespen Badi-Gänger, See-Flanierer und Feierabendbier-Trinker. Da der Sommer früh begann, konnten die Wespen-Königinnen schnell mit dem Nestbau beginnen. Ob es heuer mehr Quälgeister gab als sonst, das ist auch für Experten schwierig zu sagen. Denn zwischen den Hitzeperioden purzelten die Temperaturen immer wieder, was den Tieren nicht behagt. Thomas Hensch vom Wespenschutz.ch sagte kürzlich zu BLICK: «Dies könnte zu einem Paarungsunterbruch geführt haben.»

Mädchen (12) rettet Bub (6)

Im Zürichsee wuchs das Seegras wegen der Wärme ausserordentlich schnell. Zum Teil löst es sich und wird mit Treibholz ans Ufer geschwemmt. Um der Situation Herr zu werden, musste die «Seekuh», ein Mäh-Schiff, anrücken und das Grünzeug entfernen.

Foto: KEY

Leider kam es auch dieses Jahr zu mehreren tödlichen Badeunfällen. Noch einmal glimpflich ging diese Geschichte im Juli in der Badi Merishausen SH aus: Ein Bub (6) trieb bewusstlos im Becken. Ein Mädchen (12) entdeckte beim Spielen den leblosen Körper und reagierte blitzschnell: Sie zog den Jungen an Land, wo er von seinem Vater und einer Badi-Gängerin wiederbelebt werden konnte.

Das wars also mit der Hitze – jetzt zieht erstmal eine Kaltfront auf: Morgen soll es 15 Grad kühl werden. Das heisst aber nicht, dass es bis zum Winter so bleibt. Roger Perret von MeteoNews macht Hoffnung: «Der Hochsommer ist zwar zu Ende, doch kann es auch im September noch sommerliche Werte geben.» Um die Sommerklamotten im Keller verschwinden zu lassen, ist es also definitiv zu früh.

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