Abgestürzter Flug MH17 - Heisse Spur in die Schweiz?
Privatdetektiv-Schliessfach in Zürich durchsucht

Laut einer niederländischen Zeitung wurden bei den Durchsuchungen in der Schweiz brisante Unterlagen im Zusammenhang mit dem Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine gefunden.
Publiziert: 07.06.2016 um 19:18 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:33 Uhr
Kinder im Dorf Petropavlivka laufen an einem Wrackteil vorbei
Foto: Keystone
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Bei den Ermittlungen zum Absturz von Flug MH17 im Osten der Ukraine haben deutsche und Schweizer Ermittler die Wohnung und das Zürcher Bankschliessfach eines deutschen Privatdetektivs durchsucht.

Die niederländischen Behörden erhofften sich davon Informationen zum Absturz von MH17, sagte Wim De Bruin von der niederländischen Staatsanwaltschaft heute der Nachrichtenagentur AFP.

Inhalt bleibt vorerst unter Verschluss

Laut De Bruin wurde die Wohnung des Privatdetektivs im deutschen Bad Schwartau sowie ein Bankschliessfach in Zürich durchsucht und dessen Inhalt beschlagnahmt. Nun müsse ein Schweizer Richter darüber entscheiden, ob der Inhalt den niederländischen Behörden übergeben wird, sagte De Bruin.

Das deutsche Detektivbüro Wifka hatte auf seiner Website unter anderem eine Belohnung über 30 Millionen US-Dollar ausgelobt über Hinweise, die zu den Drahtziehern hinter der Flugkatastrophe führen. Das Geld soll in einem Schweizer Bankenschliessfach hinterlegt worden sein. Gemäss «De Telegraaf» handelt es sich um ein UBS-Schliessfach.

Die Schweizerische Bundesanwaltschaft bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, dass die Niederlande ein Rechtshilfeersuchen an sie gestellt habe.

Die Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über der Ostukraine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und zerstört worden; alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Hatten die Verantwortlichen für den Absturz Kontakt zum Detektiv?

Berichten zufolge wurde der deutsche Privatdetektiv bereits kurz nach dem Absturz von einem anonymen Geldgeber beauftragt, in dem Fall zu ermitteln.

Möglicherweise hätten die «mutmasslichen Schuldigen hinter dem Angriff auf MH17» Kontakt mit dem Detektiv gehabt, berichtete die niederländische Zeitung «De Telegraaf» heute. Laut «De Telegraaf» wurden bei den Durchsuchungen «offenbar brisante Unterlagen» gefunden.

Niederländische Ermittler waren zum Schluss gekommen, dass die Passagiermaschine von einer russischen BUK-Rakete abgeschossen wurde. Westliche Länder wie die USA warfen Russland vor, den prorussischen Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung zurück.

Derzeit laufen in den Niederlanden noch strafrechtliche Ermittlungen zu der Frage, wer genau die Rakete abfeuerte und von welchem Ort. (SDA/noo)

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