14 Jahre Freiheitsstrafe
Mutter (56) wegen versuchtem Mord am Ehemann verurteilt

Das Bundesgericht hat entschieden: Eine Kosovarin (56) ist zu einer 14-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zudem wird sie des Landes verwiesen.
Publiziert: 13.02.2023 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2023 um 13:26 Uhr

Eine Frau (56) ist wegen versuchten Mordes an ihrem Ehemann rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt worden. Das Bundesgericht hat eine Beschwerde der Mutter von vier erwachsenen Kindern abgewiesen und die Landesverweisung von zwölf Jahren bestätigt.

Die aus dem Kosovo stammende Frau lockte im April 2018 ihren damals nicht mehr bei der Familie lebenden Ehemann zu sich nach Hause. Er beabsichtigte, mit seiner Geliebten ein neues Leben zu beginnen.

Mord-Versuch mit Handy-Ladekabel

Die Ehefrau verabreichte dem Mann ein mit Medikamenten versetztes Getränk. Als er am nächsten Morgen noch lebte, versuchte sie ihn mit einem Handy-Ladekabel zu erdrosseln. Der Tochter gelang es jedoch, die Mutter wegzuzerren, wie aus einem am Montag veröffentlichten Urteil des Bundesgerichts hervorgeht.

Schuldig gesprochen: Eine vierfache Mutter muss wegen versuchten Mordes hinter Gitter.
Foto: Keystone

Die Lausanner Richter stützen die Sicht der Zürcher Vorinstanz, dass die Tat nicht als versuchter Totschlag, sondern als Mord zu qualifizieren sei. So habe die Frau die Medikamente für den Giftcocktail erst kurz zuvor beschafft. Und spätestens als sie den Mann am nächsten Tag noch lebend vorgefunden habe und ihn zu erwürgen versuchte, habe sie in Tötungsabsicht gehandelt.

Landesverweis bestätigt

Als Motiv für den versuchten Mord betrachtet das Bundesgericht den verletzten Stolz der Täterin, die nicht ertragen konnte, dass ihr Mann sie wegen einer anderen Frau verliess. Der Mann hatte darüber hinaus angekündigt, seiner neuen Partnerin Liegenschaften zu überschreiben.

Abgewiesen hat das Bundesgericht auch den Antrag, auf die Landesverweisung zu verzichten. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür seien erfüllt. Es liege kein Härtefall vor, auch wenn die Betroffene seit Jahrzehnten in der Schweiz lebe. Sie sei regelmässig in den Kosovo gefahren und spreche die Sprache, sodass eine Reintegration möglich sei.

Schilderungen waren widersprüchlich

Keine Chance hatte die Verurteilte mit einer weiteren Beschwerde ans Bundesgericht. Sie wandte sich gegen den Freispruch ihres Ehemannes vom Vorwurf der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung.

Das Bundesgericht stützt die Argumentation der Zürcher Vorinstanz, wonach die Aussagen der Frau nicht glaubhaft seien. Ihre Schilderungen waren sehr widersprüchlich. (SDA/abt)

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