Bundeshaus in Frauenhand!
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Zweite Session nach 30 Jahren:Bundeshaus in Frauenhand!

Zweite Frauensession nach 30 Jahren
Bundeshaus in Frauenhand!

Das Bundeshaus ist am Freitag und Samstag ganz in Frauenhand. Im Zeichen von 50 Jahren Frauenstimmrecht findet die Frauensession statt. 246 Frauen aus allen Sprachregionen kommen im Nationalratssaal zusammen, um ihre Anliegen zu diskutieren.
Publiziert: 29.10.2021 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2021 um 18:04 Uhr
In Bern treffen sich heute 246 Frauen zur Frauensession.
Foto: keystone-sda.ch
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Freitag und Samstag versammeln sich 246 Frauen im Bundeshaus zur Frauensession, um über Gleichstellung zu reden. Es ist nach 30 Jahren das zweite Mal, dass sich Frauen aus der Bevölkerung zu einer Session treffen. Teilnehmen werden 200 Frauen aus der ganzen Schweiz, die sich wählen lassen konnten. Darunter auch Layla Imbrahim-Staubli (47), die als Flüchtling aus Syrien in die Schweiz kam, und Karin Stadelmann (35), Stadtluzerner Mitte-Präsidentin.

Sie gehören zu den 200 Frauen, die von 12'000 Wählerinnen aus über 1400 Kandidatinnen bestimmt wurden. Die restlichen 46 Plätze im Saal sind für frühere oder amtierende National- und Ständerätinnen sowie Regierungsrätinnen reserviert, die den Frauen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Endlich Lohngleichheit kontrollieren

Diskutiert werden sollen unter anderem Massnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Altersvorsorge, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie zur Care-Arbeit. In acht Kommissionen wurden von den Teilnehmerinnen Motionen ausgearbeitet, die dann beraten werden sollen. Die Session soll nach Angaben der Organisatoren möglichst wie beim eigentlichen Parlamentsbetrieb durchgeführt werden.

Eine Kommission formulierte etwa eine Motion, die vom Bundesrat verlangt, eine unabhängige Bundesbehörde einzusetzen mit dem Auftrag, die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern zu kontrollieren und Missbrauchsfälle zur Anzeige zu bringen.

Forderungskatalog an Bundesversammlung

Eine weitere Kommission verlangt mit einer Motion, dass der Bundesrat damit beauftragt wird, ein nationales Forschungsprogramm zu Gendermedizin zu lancieren und den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit dem Forschungsprogramm zu beauftragen.

Am Ende der Session werden die Vorstösse in Petitionen umgeschrieben, die dann Mitgliedern der Bundesversammlung in einen Forderungskatalog übergeben werden.

50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts

In diesem Jahr ist es 50 Jahre her, seit Frauen in der Schweiz das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht erhalten haben. Damals wurden elf Nationalrätinnen zum ersten Mal ins Parlament gewählt und vereidigt.

Organisiert wird der Anlass von den Parlamentsdiensten zusammen mit dem grössten Schweizer Frauendachverband Alliance F, der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EFK) und anderen Frauenverbänden. (SDA/sf)

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