Zu jung fürs Altenteil
Auf Doris Leuthard wartet eine zweite Karriere

Mit 55 Jahren ist Doris Leuthard zu jung, sich nach einem Rücktritt ins Privatleben zurückzuziehen. Vielmehr dürfte sie sich einen Posten in der Wirtschaft suchen. Vielleicht gar beim WEF.
Publiziert: 13.01.2018 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:10 Uhr
Andrea Willimann, Sermîn Faki

Doris Leuthard wird 55 sein, wenn sie aus dem Bundesrat ausscheidet (BLICK berichtete). Schwer vorstellbar, dass sich die Aargauerin danach nur auf ihren Hometrainer in Merenschwand AG setzt und Spaziergänge an der Reuss macht.

Es gebe einen Platz am WEF für sie

Vielmehr ist zu erwarten, dass Leuthard ihre Kontakte in alle Welt für eine zweite Karriere nutzt. So wird seit langem spekuliert, dass sie in die Fussstapfen von Klaus Schwab (79) tritt. BLICK weiss: Sie pflegt die Freundschaft zum WEF-Grandseigneur. Etwa, indem sie spontan an CVP-Veranstaltungen auftaucht, um dort den Gründer des Davoser Wirtschaftsgipfels zu treffen.

Doch dieses Erbe ist noch nicht frei. Schwab wird das WEF mindestens noch zwei Jahre prägen. Und der WEF-CEO-Posten ist seit letztem Jahr vergeben: an den ehemaligen norwegischen Aussenminister Borge Brende (51).

Doris Leuthard eröffnete im letzten Jahr das WEF. Dort könnte auch ihre Zukunft liegen.
Foto: Keystone

Wahrscheinlich ist aber, dass Leuthard in das Board of Trustees – eine Art WEF-Verwaltungsrat – berufen wird und dort mit einflussreichen Persönlichkeiten wie Ex-Nestlé-Boss Peter Brabeck (73) und IWF-Chefin Christine Lagarde (62) über die Mission des WEF wacht.

Wählt sie Villigers Weg oder Ogis?

Das liesse ihr auch Raum, Mandate in der Wirtschaft anzunehmen. Damit würde sie sich für eine Nach-Regierungs-Karriere früherer Bundesräte wie Kaspar Villiger (76) und Flavio Cotti (78) entscheiden, die beide im grösseren Stil Verwaltungsratsmandate bei grossen Schweizer Konzernen sammelten. 

Oder schlägt Leuthard den Weg Adolf Ogis (75) ein und sucht ein internationales Amt? Der Kandersteger amtete nach seinem Rücktritt von 2001 bis 2007 als Uno-Sonderberater für Sport.

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