Hunderttausende demonstrieren weltweit fürs Klima
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«Rettet mini Wält!»:Hunderttausende demonstrieren weltweit fürs Klima

Wie auf den Zigaretten-Päckli
SP fordert CO2-Warnung auf Flugwerbung

Die Tabakfirmen müssen es seit Jahren zähneknirschend tun. Nun sollen auch die Fluggesellschaften Warnhinweise auf Werbeplakaten anbringen müssen, fordert die SP. Weil CO2 dem Klima schadet.
Publiziert: 03.07.2019 um 09:51 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2019 um 11:30 Uhr
Nico Menzato

«Rauchen tötet.» Oder: «Rauchen fügt Ihnen und Ihren Mitmenschen erheblichen Schaden zu.»: Tabakfirmen müssen seit Jahren ihre Zigipäckli und Werbeplakate mit abschreckenden Nachrichten versehen. Ähnliche Warnhinweise soll es auch für Fluggesellschaften geben. Sie sollen in der Werbung angeben müssen, wie viel CO2 ein Flug an eine gewisse Destination verursacht.

Das ist eine von 40 Forderungen, welche die SP gestern als Klima-Marshallplan vorstellte. «Eine rein pädagogische Massnahme, die nichts kostet, aber sicherlich einiges bewirken würde», sagt Fraktionschef Roger Nordmann (46). 

In grossen Lettern – gemäss SP-Foderung auf einem Drittel der Fläche der Flugwerbung – soll also künftig die CO2-Emission des beworbenen Flugs angegeben sein – oder bei genereller Werbung der gesamte CO2-Ausstoss der Airline in der Schweiz. 

Die Chefs und Klimapolitiker der Sozialdemokraten präsentierten auf einem Hof in Uettligen BE ihren Klima-Marshallplan.
Foto: Nico Menzato
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Kein Ausbau der Autobahn, mehr Elektro-Autos

Viele Personen seien sich heute nicht gewusst, wie stark ein Flug die Umwelt belaste. «Mit entsprechenden Angaben auf Plakaten und Inseraten werden diese Personen sensibilisiert und fliegen auch weniger», meint Nordmann.

Viele der anderen 39 Forderungen der SP sind bekannt und wurden von den Parteichefs jetzt – kurz vor den Wahlen – präzisiert: Kein Ausbau der Autobahnen und Flughäfen etwa. Oder ein Verbot von neuen Benzinern ab 2035, dafür Subventionen für Elektroautos. Auch will die SP Milliarden für Gebäudesanierungen aufwenden.

Einen «Marshallplan» nennt es die SP, ein pioniermässiges Investitionsprogramm, das auf Solarenergie und Energieeffizienz setze, um den Öl-Ausstieg zu beschleunigen.

12 Milliarden pro Jahr für Klimaschutz

Zusätzliche drei Milliarden Franken aus dem Bundesbudget sollen jährlich für den Klimaschutz eingesetzt werden – und doppelt so viele private Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienz auslösen: Damit soll das gesamte öffentliche und private Investitionsvolumen von aktuell jährlich rund drei Milliarden auf zwölf Milliarden Franken ansteigen.

Eine Klimabank soll dabei helfen. Diese würde zinslose Darlehen für jegliche Investitionen, die dem Klimaschutz helfen, bereitstellen. Also etwa für Hausbesitzer, die gerne ihre Ölheizung durch eine Wärmepumpe oder Solaranlage ersetzten möchten. Aber von der Hausbank dafür keine Aufstockung der Hypothek erhalten.

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