Wenn es funkt im Bundeshaus, dann meist links der Mitte
Sind Rechte weniger beziehungsfähig?

GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (39) und SP-Nationalrat Matthias Aebischer (51) sind nicht allein: Die Politik hat noch so manches Liebespaar hervorgebracht. Vor allem links.
Publiziert: 06.11.2018 um 09:29 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2018 um 12:11 Uhr
Cinzia Venafro, Sermîn Faki

Das Bundeshaus hat ein neues Traumpaar: GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (39) und SP-Nationalrat Matthias Aebischer (51) sind verliebt. Bereits seit zwei Jahren, wie sie dem SonntagsBlick sagten.

Jetzt meistern die Zürcherin und der Berner die Herausforderungen einer grossen Patchworkfamilie: Moser ist Mami von drei Buben (6-, 7- und 9-jährig), Aebischer Vater von drei Töchtern (9-, 16- und 19-jährig).

Die Politik bringt immer wieder Liebespaare hervor – und zwar vor allem im linken Spektrum. So sind Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (46) und die Zürcher SP-Politikerin und Publizistin Min Li Marti (44) seit dem Frühjahr 2015 Eheleute.

Machten ihre Liebe nach zwei Jahren öffentlich: Matthias Aebischer (SP/BE) und Tiana Angelina Moser (GLP/ZH), hier 2015 im Nationalratssaal in Bern.
Foto: Keystone
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Die ersten waren rot-grün

Das erste Ehepaar unter der Bundeshauskuppel war ebenfalls rot-grün: In der Legislaturperiode 1999 bis 2003 sassen Ruedi Baumann (70, Grüne) und seine Frau Stephanie Baumann (67, SP) gemeinsam im Nationalrat.

Besonders häufig aber funkt es innerhalb der SP. So ist der Zürcher Nationalrat Angelo Barrile (42) seit über 20 Jahren mit dem Aargauer Kantonsrat Marco Hardmeier (42) liiert. Ein weiteres Beispiel sind Fraktionschef Roger Nordmann (45) und seine Frau Florence Germond (42), Stadträtin von Lausanne.

Eine andere SP-Liebe in Bern ist Vergangenheit: Nationalrätin Chantal Galladé (45) und der Ständerat der Sozialdemokraten, Daniel Jositsch (53), waren sechs Jahre liiert. Sie trennten sich 2014.

Mehr Frauen in linken Parteien

Ist das linke Liebesnest nur Zufall? Statistisch gesehen nicht. Gemäss Studien lernen sich zwei Drittel der Paare in ihrem direkten Umfeld kennen: im Freundes- und Bekanntenkreis, bei der Arbeit, im Verein. Kein Wunder: Nur wer sich trifft, kann ein Paar werden.

Bis vor wenigen Jahren begannen linke Politik-Karrieren tendenziell früher als bürgerliche – nämlich in einem Alter, in dem man seinen Partner trifft. Zudem werden Frauen in linken Parteien mehr gefördert. Ihr Anteil in Parteigremien und Parlamenten ist grösser – und damit die Gelegenheit, sich in eine von ihnen zu verlieben.

Dafür, dass die frühe Konzentration auf die Politik beeinflusst, wen man liebt, spricht auch eines der wenigen bürgerlichen Politik-Paare: SVP-Nationalrat Toni Brunner (44) traf seine Lebenspartnerin Esther Friedli (41) als junger Nationalrat an einer SVP-Veranstaltung. Auch Friedli ist politisch aktiv: 2016 wollte sie für die SVP in die St. Galler Regierung einziehen.

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