Weltweite Notlage wegen Affenpocken ausgerufen
Was bedeutet der WHO-Entscheid für die Schweiz?

Die WHO schlägt wegen der Viruskrankheit Mpox – ehemals Affenpocken – Alarm. Doch was bedeutet das für die Schweiz? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Publiziert: 15.08.2024 um 12:50 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 13:15 Uhr
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht Ernst. Sie hat wegen einer neuen Variante der Viruskrankheit Mpox in Afrika ihre höchste Alarmstufe ausgerufen. Was bedeutet das? Die wichtigsten Fragen und Antwort.

Wie kann ich mich anstecken?

Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) erfolgt die direkte Ansteckung in erster Linie über direkten Haut- oder Schleimhautkontakt sowie Kontakt mit dem Sekret von einem Bläschen auf der Haut.

5 bis 21 Tage nach einem engen Kontakt mit einer infizierten Person kann die Krankheit auftreten. Die Ausprägung sei unterschiedlich, schreibt das BAG. «Oft ist der Hautausschlag unauffällig, mit nur wenigen oder einzelnen Bläschen oder Pusteln.» Zusätzlich zu den Bläschen können auch Fieber, Schüttelfrost oder Halsschmerzen auftreten. 

Die Weltgesundheitsorganisation um Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt vor der Mpox-Variante.
Foto: keystone-sda.ch
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Wer ist besonders betroffen?

Männer, die Sex mit Männern haben, sowie trans Personen mit wechselnden männlichen Sexualpartnern seien besonders betroffen, schreibt das BAG – aber nicht ausschliesslich. Trotzdem: «Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung ist gering.»

Wie stark ist die Schweiz betroffen?

In der Schweiz kam es im Sommer 2022 erstmals zu Infektionen. Seit Herbst seien nur noch sporadisch Fälle gemeldet worden. Jetzt sei die Zahl der Fälle stabil. Im laufenden Jahr kam es bislang zu 20 Fällen – zum Vergleich: 2022 waren es 551 Fälle. 

Was bedeutet der WHO-Entscheid für die Schweiz?

Konkrete Folgen hat die Notlage-Erklärung nicht. Auch in der Schweiz werden laut BAG keine neuen Impfaufforderungen oder anderen Massnahmen geplant. Vielmehr soll die Notlage Behörden in aller Welt alarmieren, damit sie sich auf mögliche Ausbrüche vorbereiten.

Kann ich mich impfen lassen?

Impfungen sind grundsätzlich vorhanden. Dafür zuständig sind die Kantone. Dazu braucht es aber eine Beratung von einer ärztlichen Fachperson, die eine Risiken-Nutzen-Analyse durchführt. Für die Risikogruppe wird eine vorbeugende Impfung empfohlen. Eine Impfung ist auch nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person möglich. 

Was kostet die Impfung?

Für Risikogruppen wird die Impfung von der Krankenkasse übernommen. Die Mehrheit der Risikopersonen in der Schweiz sei geimpft.

Was passiert, wenn ich mich trotzdem anstecke?

Tritt eine Erkrankung auf, werden hauptsächlich die Krankheitssymptome behandelt. In besonders schweren Fällen kann eine antivirale Therapie erfolgen. Das entsprechende Medikament ist in der Schweiz verfügbar.

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