Wegen Panzerkontroverse
Deutscher drohte Alain Berset mit Folter

Im März äusserte sich Bundespräsident Alain Berset skeptisch bezüglich eines Rückverkaufs von Leopard-2-Panzern nach Deutschland. Ein Deutscher bedrohte daraufhin in einer E-Mail Berset und seine Familie.
Publiziert: 30.11.2023 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2023 um 11:08 Uhr

Harte Zeiten für SP-Bundesrat Alain Berset (51): Nicht nur während der Corona-Pandemie wurden er und seine Familie bedroht, sondern letzten März auch wegen der umstrittenen Panzerfrage, wie Recherchen von SRF Investigativ zeigen.

So erhielt der Bundespräsident an einem Märztag um 23.30 Uhr eine E-Mail eines deutschen Staatsbürgers. Dieser forderte den SP-Magistraten auf, innert weniger Tage Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken. Sollte Berset dieser Forderung nicht nachkommen, würden dessen Frau und Kinder grausam gefoltert.

Zuvor hatte sich Berset in der umstrittenen Panzerfrage um den Rückkauf von Leopard-2-Panzern durch Deutschland skeptisch geäussert.

In der Schweiz war die Frage heiss umstritten, ob stillgelegte Leopard-2-Panzer nach Deutschland zurückverkauft werden sollen.
Foto: Keystone
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Droher verurteilt

Nun wurde der E-Mail-Schreiber wegen versuchter Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte zur Rechenschaft gezogen. Wie aus einem Strafbefehl der Bundesanwaltschaft hervorgeht, wurde er zu einer bedingten Geldstrafe von 900 Franken verurteilt. Für die Verfahrenskosten muss er 500 Franken berappen.

Der Mann hätte sich die Drohung eigentlich sparen können, denn mittlerweile haben Bundesrat und Parlament dem Rückverkauf von 25 stillgelegten Panzern an Deutschland zugestimmt. Allerdings unter der Bedingung, dass diese nicht an die Ukraine weiter geliefert werden dürfen. (rus)

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