Was essen Kinder?
Bund buttert vier Millionen Franken in Schnipo-Studie

Dem Bund bleibt kein Schnitzel verborgen. In einer grossangelegten Studie wollen die Beamten dem Essverhalten von Kindern auf die Spur kommen. Eine Glosse.
Publiziert: 26.08.2023 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2023 um 11:34 Uhr
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Der Bund sucht Antworten auf die wirklich drängenden Fragen im Leben. Nein, es geht nicht darum, wie die Prämienexplosion gestoppt oder die Beziehung zur EU wieder auf sichere Füsse gestellt werden kann. Sondern: Essen Kinder wirklich am liebsten Pizza?

Unter diesem Titel hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, kurz BLV, am Freitag eine neue Studie angekündigt. Die Beamten wollen erstmals überhaupt untersuchen lassen, «was, wie viel, wann und wo» Kinder essen. Pommes- statt Volkszählung, sozusagen. Bei den Kosten müssen Erwachsene leer schlucken: Gut vier Millionen Franken nimmt der Bund dafür in die Hand. 

Kinder sollen Ess-Tagebuch führen

1800 zufällig ausgesuchte Kinder und Jugendliche sollen ein Esstagebuch führen, für die Forschenden auf die Waage stehen und ihr Lieblingsessen zu Protokoll geben. Ist es Pizza – oder liegen trotz Vegi-Trend etwa doch die Chicken Nuggets vorne? Auch Blut wird den Kids im Dienste der Wissenschaft abgezapft. Natürlich nur, wenn Mami und Papi mit all dem einverstanden sind.

Ist Pizza wirklich das Lieblingsessen von Kindern? Dieser Frage geht der Bund nach.
Foto: TOTO MARTI
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Man kann die Ergebnisse der Schnipo-Studie kaum abwarten. Vorliegen sollen diese allerdings erst 2025, gut Ding will schliesslich Weile haben. Das Ziel sei, einen Überblick über das Essverhalten der Kleinen zu erhalten, so das BLV. Je nach Resultaten will der Bund den bereits bestehenden Aktionsplan zur Förderung der gesunden Ernährung anpassen.

Kinder, esst also brav den Broccoli auf dem Teller. Sonst kommt der Bundesrat – und bestimmt den Menüplan! 

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