«Versehen» eines «Mitarbeiters»
Facebook lässt SVP-Glarner wieder posten

Weil sich SVP-Nationalrat Andreas Glarner in einem Post über einen Spendenbrief der Unia enervierte, sperrte Facebook kurzerhand seinen Account. Jetzt krebsen die Amis vorzeitig zurück.
Publiziert: 24.01.2018 um 13:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2023 um 13:35 Uhr
Julien Duc

Das ging aber schnell: SVP-Nationalrat Andreas Glarner (55) darf auf Facebook wieder posten, teilen und liken. Der Social-Media-Gigant hebt die erst gerade gefällte 30-tägige Sperre seines Accounts auf. «Es stimmt, ich bin wieder online. BLICK sei Dank», sagt der Betroffene.

Was hatte Glarner verbrochen? Der Aargauer veröffentlichte auf Facebook einen Spendenbrief der Gewerkschaft Unia, der auch im Briefkasten des erklärten Feindes gewerkschaftlicher Politik landete. Zum Brief schrieb der SVPler: «Ausgerechnet die Unia will Geld von mir.» Glarner für einmal total harmlos. Trotzdem löschte Facebook den Post und sperrte den Account (BLICK berichtete).

Der Social-Media-Gigant hatte den Account von Glarner gesperrt, nachdem der Aargauer einen Spendenbrief der Unia auf Facebook postete.
Foto: zVg

Sperre aufgehoben: SVP-Nationalrat Andreas Glarner (55) darf auf Facebook wieder posten, teilen und liken.
Foto: Keystone
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Beitrag «versehentlich» gelöscht

Glarner witterte bereits eine Verschwörung. Er behauptete, ein linkes Netzwerk versuche permanent, rechte Politiker auf Facebook mundtot zu machen und Facebook helfe dabei munter mit. «Der Linken gelingt es, dass jegliche freie Meinungsbildung auf Facebook unterdrückt wird», sagte er gestern zu BLICK. Die Unia beteuerte derweil, mit der Löschung des Posts nichts zu tun zu haben.

Gestern Abend folgte die Wende: Facebook hebt die Sperre gegen Glarner auf. «Ein Mitarbeiter unseres Teams hat versehentlich einen Beitrag von Dir auf Facebook entfernt», steht in einer persönlichen Mitteilung an Glarner. «Es handelt sich dabei um einen Irrtum und wir möchten uns für diesen Fehler entschuldigen.»

Glarner gegen Meinungszensur

Zu Recht, meint Glarner. Er vermutet nach wie vor, dass die Unia hinter der ganzen Sache steckt. «Die machen den ganzen Tag ohnehin nicht viel und haben Zeit für so etwas», meint Glarner, und kritisiert die Rolle von Facebook. Es könne doch nicht sein, dass Meinungen – egal ob linke oder rechte – zensiert würden.

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