Unruhen bei Nachrichtendienst
Wie die ehemalige Headhunterin zur Vizedirektorin wurde

Beim Nachrichtendienst hilft eine Headhunterin den neuen Direktor zu suchen. Später wird sie selbst Vizedirektorin.
Publiziert: 23.07.2024 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2024 um 13:43 Uhr
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Der Schweizer Nachrichtendienst (NDB) sorgt weiter für Unruhen. Nachdem bekannt wurde, dass das Personal unzufrieden ist und der Geheimdienst so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass die Terrorabwehr reduziert werden musste, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, gibt es jetzt Unruhen rund um die Besetzung der Geschäftsleitung, wie die Zeitungen von CH Media berichten

Daniela Brügger war 2021 als Headhunterin im Auftrag des Verteidigungsdepartements mitverantwortlich für die Suche nach einem neuen Direktor des Nachrichtendiensts. Die Headhunter-Firma fand den damaligen Botschafter im Iran, Christian Dussey (59). Rund drei Jahre später, im März 2024, wird Brügger selbst Vizedirektorin und Leiterin der Hauptabteilung «Support und Innovation».

«Keinen Einfluss auf ihre Ernennung»

Eine Sprecherin des Nachrichtendiensts bestätigt den Sachverhalt gegenüber CH Media. «Die Tatsache, dass Daniela Brügger früher in jener Beratungsfirma tätig war, die für das VBS Kader-Rekrutierungen begleitet hat, hatte keinen Einfluss auf ihre Ernennung zu ihrer heutigen Position.»

Der Nachrichtendienst des Bundes steht schon länger in den Schlagzeilen.
Foto: Keystone
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Brüggers neue Stelle sei öffentlich ausgeschrieben gewesen. Darauf hätten sich mehr als 80 Personen beworben, sieben seien zu einem ersten Interview eingeladen worden. Schlussendlich hätten drei Personen einen ganztägigen Evaluationsprozess und ein externes Assessment absolviert. Daraufhin hätte man die Kandidaten verglichen. «Daraus ging hervor, dass Daniela Brügger das Anforderungsprofil am besten erfüllt.» Die Headhunter-Firma, für die Brügger damals den neuen NDB-Chef gesucht hat, sei nicht in die Besetzung involviert gewesen.

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