Trotz sinkender Fallzahlen
Wallis verlängert Corona-Massnahmen bis 13. Dezember

Trotz sinkender Zahl von Neuansteckungen hält die Walliser Regierung am strengen Corona-Regime fest. Gewisse Lockerungen gibt es für die Kirchen, den Sport sowie die Alters- und Pflegeheime.
Publiziert: 20.11.2020 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2022 um 09:24 Uhr

Restaurants, Bäckereien und Kinos bleiben zu. Der Walliser Staatsrat verlängert die ursprünglich bis am 30. November geplanten Corona-Massnahmen um zwei Wochen. Auch Treffen von über zehn Personen sind weiterhin tabu.

Der Bergkanton hält damit – trotz sinkender Fallzahlen – an seinem strengen Corona-Regime fest. «Ideal wäre es, wenn wir die Zahl der Neuansteckungen bis am 13. Dezember halbieren könnten», erklärte Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten (68, SP). Das würde bedeuten, die täglichen Neuansteckungen von heute 270 auf 130 zu senken.

Nur so könne man das Spitäler entlasten und die Risikogruppen schützen. Auch sei es nur mit tiefen Fallzahlen möglich, überhaupt an eine die Wintersaison in den Walliser Berggebieten zu denken, ergänzte Regierungspräsident Christophe Darbellay (49, CVP).

Am 21. Oktober – eine Woche vor dem Bundesrat – verkündete das Wallis (im Bild Regierungschef Christophe Darbellay) einschneidende Corona-Massnahmen.
Foto: Keystone
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Lockerungen bei Messen

Die Ansteckungskurve war im Wallis in den vergangenen Tagen gesunken. Der Kanton verzeichnet heute tiefere Fallzahlen als die Romandie-Kantone Genf, Waadt, Freiburg oder Neuenburg.

Gewisse Bereiche dürfen sich deshalb über Lockerungen freuen. Ab dem 1. Dezember sind Gottesdienste mit maximal 50 Personen und unter Einhaltung der Schutzmassnahmen wieder erlaubt. «Die Spiritualität ist in diesen Zeiten besonders wichtig», begründete Sicherheitsdirektor Frédéric Favre (41, FDP) den umstrittenen Entscheid.

Besuche im Altersheim wieder erlaubt

Ebenfalls auf die Regeln des Bundes schwenken die Walliser Behörden im Sport um: Kinder unter 16 Jahren dürfen wieder sportlichen Aktivitäten, wie Fussball oder Turnen, nachgehen. Nur Wettkämpfe bleiben nach wie vor verboten.

Schliesslich lässt die Regierung auch Besuche in Altersheimen und Spitälern wieder zu – allerdings unter strengen Bedingungen, wie Gesundheitsdirektorin Waeber-Kalbermatten betonte. Einschränkungen könne es beispielsweise für Heime geben, in denen viele positive Covid-Fälle auftreten. Seit September sind in Walliser Altersheimen 150 Menschen am Coronavirus gestorben. Das ist rund die Hälfte aller Toten.

Kein Vorteil bei Impfstoffbeschaffung

Ihre Hoffnungen auf eine Vorzugsbehandlung beim Impfstoff müssen die Walliserinnen und Walliser hingegen begraben. Auch wenn das Pharmaunternehmen Lonza den Corona-Impftsoff für die Firma Moderna in Visp produziert, dürften sie nicht mehr Impf-Dosen erhalten.

Der Bundesrat habe den Impfstoff bei Moderna bestellt und werde diesen auch verteilen, erklärte Gesundheitsdirektorin Waeber-Kalbermatten. «Ich glaube nicht, dass das Wallis dabei bevorzugt behandelt wird.»

PK Walliser Staatsrat vom 20. November 2020

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